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Nordmazedonien: Türkisch auf dem Weg zur Amtssprache

Mit dieser Entscheidung erhöht sich die Zahl der Städte und Gemeinden in Mazedonien, die Türkisch als offizielle Amtssprache eingeführt haben, auf neun.

Parlamentsgebäude in Skopje (Foto: pixabay)
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Skopje – Die mazedonische Stadt Vasilevo (Василево) hat Türkisch als zweite offizielle Amtssprache anerkannt.

Wie die mazedonische Regionalzeitung „Üsküp Haber“ berichtet, hat das Stadtparlament von Vasilevo einen entsprechenden Beschluss gebilligt, der ab 1. Januar 2023 in Kraft treten soll. Mit dieser Entscheidung erhöht sich die Zahl der Städte und Gemeinden in Mazedonien, die Türkisch als offizielle Amtssprache eingeführt haben, auf neun Kleinstädte. Vasilevo zählt etwa 12.000 Einwohner, davon sind etwa 2.095 Bewohner türkischer Abstammung.

Bülent Isinov, Mitglied des Stadtparlaments von Vasilevo, zeigte sich nach dem Beschluss sichtlich erfreut und erklärte: „Selbstverständlich kann ich hier als Türke Folgendes dazu sagen: Ich bin sichtlich stolz. Seit langer Zeit hatten wir nicht so viele türkische Mitglieder [im Stadtparlament]. Aber jetzt sind wir drei Mitglieder, auch wenn wir unterschiedlichen Parteien angehören. Ich bedanke mich persönlich im Namen meines Volkes, meiner Freunde und der turksprachigen Welt.“

Sichtlich beeindruckt von der Entscheidung äußerte sich auch Lehrer Enis Schavle: „Es ist eine sehr gute Sache, wenn jeder in seiner Muttersprache unterrichtet wird.“ Türkisch als Amtssprache wird in folgenden Städten und Gemeinden Nordmazedoniens anerkannt: Gostivar, Vrapciste, Jupa, Plasnitsa, Cayir, Studenican, Kircova und Doyran.

Die offizielle Amtssprache Nordmazedoniens ist Mazedonisch, wobei Albanisch seit 2019 als zweite Amtssprache gilt. Die albanische Bevölkerung stellt rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung dar. Ferner sprechen 3,9 Prozent Türkisch und 1,8 Prozent Serbokroatisch.

Kemal Bölge/Skopje