Washington – Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat heute um 13.50 Uhr unserer Zeit vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ihre Mission „Mars 2020“ gestartet.
An Bord der Atlas-V-Rakete: Der Mars-Rover Perseverance. Für die 480 Millionen Kilometer lange Reise benötige dieser sieben Monate. Die Entwicklung des Rovers hat acht Jahre gedauert und etwa 2,5 Milliarden US-Dollar gekostet.
Auf dem Mars soll Perseverance ab 2026 Gesteinsproben sammeln und nach Hinweisen auf früheres Leben in dem Krater „Jezero“ suchen.
Als Leitfaden für die Mission untersuchten Wissenschaftler der NASA den Salda See der Türkei, auch bekannt unter der Bezeichnung „türkische Malediven“. Der See weise viele Gemeinsamkeiten mit einem früheren See auf dem Mars auf. Jezero ist ein 28 Meilen breiter Krater, in dem sich einst der See befand.
Nach Angaben der NASA ist der Salda-See der einzige bekannte See auf der Erde, der Karbonate und Ablagerungsmerkmale enthält, die denen des Kraters Jezero ähneln.
„Eines der großartigen Dinge am Besuch des Salda-Sees ist, dass man wirklich ein Gefühl dafür bekommt, wie es gewesen wäre, an den Ufern des antiken Jezero-Sees zu stehen“, sagte Briony Horgan, Planetenforscher an der Purdue University und Mitglied des Wissenschaftsteams „Perseverance“.
Vor kurzem entdeckten Horgan und ihr Team anhand von Daten des Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) der NASA, dass sich im Jezero-See Karbonatmineralien gebildet haben könnten.
„Karbonate sind wichtig, weil sie wirklich gut darin sind, alles einzufangen, was in dieser Umgebung existierte, wie z.B. Mikroben, organische Stoffe oder bestimmte Texturen, die Beweise für vergangenes mikrobielles Leben liefern“, so Purdue-Absolvent Brad Garczynski.
Die NASA veröffentlichte am Donnerstag ein Satellitenfoto des Salda Sees.
„Ein Großteil unserer Arbeit am Salda-See trägt bereits dazu bei, festzustellen, welche Ablagerungen am vielversprechendsten für einen Besuch auf dem Mars sind“, sagte Horgan. „Wir freuen uns darauf, dieselbe Art von Arbeit zu leisten wie am Salda-See, aber jetzt mit unseren Instrumenten vor Ort in Jezero.“ Was den Küstenlinien von Salda die einzigartige Färbung verleiht, ist Hydromagnesit, welches den in Jezero beobachteten Karbonatmineralien ähnele.
Der Salda See im Landkreis Yesilova der südtürkischen Provinz Burdur wird wegen ihres weißen, weichen und feinen Sandstrandes sowie klaren, türkisfarbenen Wassers auch gerne „die Malediven der Türkei“ genannt.
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