Corona-Pandemie
    Verbraucherschützer: Staat soll für Kundengelder bei Tourismusbranche einspringen

    Nachdem die Tourismusunternehmen alle Urlaubsreisen über Ostern storniert haben, befürchtet der Verbraucherzentralen-Bundesverband (VZBV) eine Pleitewelle in der Reiseindustrie, weil Kundengelder zurückgezahlt werden müssen.

    (Beispielfoto: nex24)
    Teilen

    Düsseldorf – Nachdem die Tourismusunternehmen alle Urlaubsreisen über Ostern storniert haben, befürchtet der Verbraucherzentralen-Bundesverband (VZBV) eine Pleitewelle in der Reiseindustrie, weil Kundengelder zurückgezahlt werden müssen.

    Um diese Gelder und die Unternehmen zu retten, solle der Bund einen Kundengelder-Absicherungsfonds gründen. Das fordert VZBV-Chef Klaus Müller in der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). Der Fonds solle Ansprüche der Kunden mit Bundesmitteln auszahlen, ohne dass die Kasse der Unternehmen geleert würde.

    „Dann können Zahlungen erstattet werden, ohne die Reisebranche in die Insolvenz zu treiben“, sagt Müller. „Das ist auch im Interesse der Kunden, damit es dauerhaft ein breites Angebot gibt und die gesamte Volkswirtschaft sich stabilisiert.“

    Müller hätte zwar nichts dagegen, wenn den Kunden Gutscheine für spätere Reisen angeboten werden, doch es dürfe keinen Zwang geben, diese anzunehmen: „Es gibt viele Menschen, die brauchen das Geld einfach, weil sie beispielsweise als Selbstständige aktuell fast nichts verdienen oder weil sie in Kurzarbeit müssen. Darum muss es das Recht geben, dass der Absicherungsfonds das Geld direkt erstattet.“