Berlin – Serbien wird keinen wirtschaftlichen Nutzen aus der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) ziehen, sagte der Politanalyst Srecko Djukic dem serbischen TV-Sender N1 am Samstag.
Serbien soll das Freihandelsabkommen mit der EAEU am 25. Oktober unterzeichnen. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass es schon während des Besuchs des russischen Premierministers Dmitri Medwedew geschehen könnte. Medwedew wird die serbische Hauptstadt zur Befreiungsfeier am 20. Oktober besuchen.
Das Freihandelsabkommen mit Russland, Weißrussland und Kasachstan habe Serbien jedoch bereits seit Jahren und das Abkommen mit der EAEU bringe dem Land wirtschaftlich gesehen fast nichts Neues, sagte Srecko Djukic dem N1.
Die Vertiefung der Zusammenarbeit mit der EAEU könnte dagegen ein Problem bei den Beziehungen zur Europäischen Union darstellen, warnte er.
„Das erste, was zu erwarten ist, ist, dass der Grad der Angleichung der serbischen Außenpolitik an die EU genau nach der Unterzeichnung dieses Abkommens fällt. Politisch und strategisch bringt dieses Abkommen eine andere Richtung. Man könnte sich zu Recht fragen, wohin Serbien unterwegs ist – in Richtung EU oder EAEU“, fragte Djukic.
Serbien soll Eurasischer Wirtschaftsunion beitreten
Ende August kündigte der russische Botschafter in Belgrad, Bozan-Chartschenko, den Beitritt Serbiens in die Eurasische Wirtschaftsunion an.
„Ein Abkommen über die Einrichtung einer Freihandelszone zwischen Serbien und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) kann am 25. Oktober unterzeichnet werden“, zitierte die Nachrichtenagentur Sputnik den russischen Botschafter
Für Belgrad markiere die Umsetzung des Dokuments eine ganz neue Etappe der Präsenz im eurasischen Raum und den Eintritt in einen Markt, der 182 Millionen Verbraucher umfasst und dessen gesamtes Bruttoinlandsprodukt mehr als 1,9 Billionen US-Dollar beträgt, so der Botschafter weiter.
Die Eurasische Wirtschaftsunion ist ein Zusammenschluss aus fünf Staaten im Nordosten Eurasiens zu einem Binnenmarkt mit Zollunion. Die Wirtschaftsunion ging mit Wirkung zum 1. Januar 2015 aus der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft hervor. Mitgliedsstaaten sind Armenien, Kasachstan, Kirgistan, Russland und Weißrussland.
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