Start Politik Ausland Krise in Venezuela Russland warnt USA vor Militärintervention in Venezuela

Krise in Venezuela
Russland warnt USA vor Militärintervention in Venezuela

Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax, Moskau werde an der Seite des südamerikanischen Staats stehen, um dessen Souveränität zu verteidigen.

Der russische Staatspräsident Wladimir Putin (Archivfoto: AA)
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Moskau (nex) – Moskau warnte die USA am Donnerstag vor einer Militärintervention in Venezuela.

Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax, Moskau werde an der Seite des südamerikanischen Staats stehen, um dessen Souveränität zu verteidigen. „Wir warnen vor einer militärischen Invasion“, sagte Ryabkov, und ein solcher Schritt würde ein „katastrophales Szenario“ auslösen. Washington dürfe sich nicht in die inneren Angelegenheiten Venezuelas einmischen.

„Die Entwicklungen in Venezuela zeigen sehr gut, wie fortschrittliche westliche Gesellschaften wirklich mit dem Völkerrecht, der Souveränität und der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten umgehen, nämlich, indem sie die Regierung dort bestimmen“, schrieb Maria Sacharowa in einem Beitrag in sozialen Medien.

Am Mittwoch erkannte US-Präsident Donald Trump den venezolanischen Oppositionsführer Juan Guaido als Interimspräsidenten des Landes an und markierte damit eine weitere Eskalation in der anhaltenden Fehde zwischen Washington und Venezuelas Präsident Nicolas Maduro.

Während einer Ansprache am Mittwoch im Präsidialpalast in der Hauptstadt Caracas vor Anhängern kündigte Maduro an, die diplomatischen Beziehungen zu den USA zu beenden und gab amerikanischen Diplomaten 72 Stunden Zeit, das Land zu verlassen.

Brasilien und die Organisation Amerikanischer Staaten hatten Guaido bereits vor seiner offiziellen Ankündigung als Führer Venezuelas anerkannt. Argentinien, Kanada, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Guatemala, Panama und Paraguay folgten, während Bolivien und Mexiko weiterhin Maduro anerkennen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versicherte Maduro in einem Telefonat seine Unterstützung. “Mein Bruder Maduro! Bleibe standhaft, wir stehen zu euch”, sagte Erdogan nach Angaben eines Sprechers des türkischen Präsidialamtes. Auch China sagte am Donnerstag eine Unterstützung Maduros zu.

Im Dezember vergangenen Jahres landeten zwei russische Langstreckenbomber des Typs Tupolev Tu-160 in der Hauptstadt Venezuelas. Die beiden strategischen Bomber, die auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden können, sollten an einem gemeinsamen Militärmanöver der venezolanischen und russischen Luftstreitkräfte teilnehmen.

Neben den beiden Überschallbombern landete ein An-124 Transportflugzeug und eine IL- 62 Passagiermaschine mit über 100 russischen Piloten und Personal in Venezuela.

Das Militärmanöver mit dem strategischen Partner Russland soll die Luftverteidigung des Landes stärken und die Zusammenarbeitsfähigkeit der beiden Luftwaffen koordinieren und verbessern, so der venezolanische Verteidigungsminister Vladimir Padrino.

Das Manöver zeige, dass Venezuela bereit ist, das Land bis auf den letzten Zentimeter zu verteidigen. „Das machen wir gemeinsam mit unseren Freunden, weil wir auf der ganzen Welt Freunde haben, denen ausgeglichene und respektvolle Beziehungen wichtig sind“, so Padrino weiter. Maduro hatte die USA beschuldigt, einen Staatstreich in seinem Land zu planen, berichtet „Sputnik“.