Berlin (nex) – Der neue Bundespräsident ist vereidigt und richtet bereits in seiner ersten Rede einen Appell an den türkischen Präsidenten Erdogan.
In seiner Antrittsrede hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Nazi-Vergleiche des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan verurteilt und die Freilassung des „Welt“-Journalisten Deniz Yücel gefordert.
„Beenden Sie die unsäglichen Nazi-Vergleiche! Zerschneiden Sie nicht das Band zu denen, die Partnerschaft mit der Türkei wollen“, sagte Steinmeier laut vorab verbreiteter Rede. Erdogan solle den Rechtsstaat und die Freiheit von Medien und Journalisten respektieren.
Deutsche und Türken fühlten sich besonders verbunden, auch wegen der vielen Menschen türkischer Abstammung, die in „Deutschland lebten, arbeiteten und hier zu Hause“ seien, so Steinmeier. Deshalb schaue man auf die Türkei nicht mit „Hochmut und Besserwisserei“. Die Deutschen wüssten um die schwierige Lage der Türkei in Nachbarschaft der großen Krisenregionen Irak und Syrien.
Deutschland verurteile den versuchten Militärputsch im vergangenen Sommer, allerdings sei man von Sorge geplagt, dass all das, was über Jahrzehnte aufgebaut worden ist, in kurzer Zeit zerfalle. Die Türkei habe eine Phase von wirtschaftlichem Aufbau, Reformen und auch einer Periode der Annäherung an die EU erlebt. All dies habe Deutschland gewürdigt und unterstützt, betonte Steinmeier.