Istanbul (nex) – Teile des Topkapi-Palasts sollen einer Restaurierung mit Kosten in Höhe von etwa 10 Millionen Türkische Lira unterzogen werden, nachdem im Juli tiefe Risse in der Schatzkammer des Palastes aus osmanischer Zeit festgestellt worden waren und sie für Touristen gesperrt werden musste.
Nach einer Risikoanalyse, die nach dem Einsturz von Teilen einer Mauer in der Nähe des Gülhane Parks im April dieses Jahres durchgeführt worden war, weist der so genannte Eroberer-Pavillon (Fatih Köskü) mit den weltberühmten Schätzen ernstzunehmende Risse in den Boden-Wand-Anschlussbereichen auf.
Der Pavillon wurde deshalb für Besucher gesperrt und die Artefakte aus dem Osmanischen Reich – einschließlich des Löffelmacher-Diamants (Kasikci Elmasi), eines 86 Karat schweren birnenförmigen Edelsteins, sowie des mit vier Smaragden besetzten Dolches – wurden in die Palastlager gebracht.
Der Expertenbericht besagt, dass die Fliesen an der Palastkuppel und den Decken, die zwischen 1940 und 1960 angebracht worden waren, zu schwer für das Gebäude gewesen seien, was auch im Zusammenhang mit den manchmal eintretenden seismischen Aktivitäten des Marmarameers eine Einsturzgefahr für das Gebäude bedeutete. Die Behörden teilten mit, dass das Gebäude in seinem gegenwärtigen Zustand ein Erdbeben der Stärke 5,0 nicht überleben würde.
Eine rasche Intervention sei erforderlich. Dafür müssten zunächst eine Baugrunduntersuchung und anschließend Bodenbefestigungsarbeiten durchgeführt werden, heißt es weiter in der Analyse. Nach dem Mauereinsturz im Gülhane Park, bei dem zwei Menschen starben und fünf weitere verletzt worden waren, erklärte der frühere Leiter des Topkapi Palast-Museums, Ilber Ortayli, dass die gesamte Anlage in Gefahr wäre, wenn man nicht sofort die Verstärkungsarbeiten startete.
Cafémauer im historischen Gülhane Park in Istanbul stürzt ein – zwei Tote