Moskau (nex) – Die Spitzen der Geheimdienstorganisationen der Russischen Föderation und Israels trafen am Freitag in Moskau zusammen, um relevante Fragen internationaler Sicherheit zu diskutieren. Unter den Gesprächsthemen, die der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, und der Vorsitzende des Nachrichtendienstes Mossad, Yossi Cohen, miteinander erörterten, war auch die anhaltende Krise im Nahen Osten.
Dass der Besuch des Mossad-Chefs offiziell verkündet wird, wird von Beobachtern als ungewöhnlich betrachtet, da Reisetätigkeiten dieser Art üblicherweise geheim gehalten werden. Es gilt als denkbar, dass von der sonst üblichen Praxis der Geheimhaltung in diesem Fall auf Grund der engen Verbindungen zwischen Patruschew und Cohen abgegangen worden war, der zuletzt als Berater für die nationale Sicherheit bei Premierminister Benjamin Netanjahu gearbeitet hat. Vor zwei Wochen traf Israels Regierungschef in Moskau mit dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, zusammen. Zwei Wochen zuvor hatten die beiden Spitzenpolitiker bereits telefonisch miteinander konferiert.
Im Fokus der Aufmerksamkeit Israels und der Russischen Föderation steht einmal mehr Syrien. Beide Länder versuchen ihre Aktivitäten miteinander zu koordinieren, um Zusammenstöße zwischen ihren Luft- und Seestreitkräften im bürgerkriegsgeplagten Syrien zu vermeiden. Israel befürchtet in Syrien vor allem, dass nach einem Ende des Krieges die Hisbollah größeren Einfluss im Nachbarland gewinnen könnte.
Ein weiteres Thema war die Normalisierung der zuletzt stark belasteten Beziehungen beider Länder zur Türkei, die Anfang der Woche besiegelt wurde. Die türkisch-israelischen Beziehungen waren nach dem Tod von neun türkischen Staatsangehörigen nach der Erstürmung eines Schiffs von Gaza-Aktivisten im Jahr 2010 belastet, die zuvor versucht hatten, die Blockade des Landstriches zu durchbrechen. Das Verhältnis zu Russland hatte sich nach dem Abschuss einer russischen Kampfflugzeuges eingetrübt, das nach türkischen Angaben den Luftraum verletzt und auf Warnungen nicht reagiert haben soll. Am Donnerstag hat Russland das infolge des Ereignisses verhängte Tourismus-Embargo gegen die Türkei wieder aufgehoben.