Jerusalem (nex) – Die israelische Polizei entließ einen der bekanntesten jüdischen Extremisten, Meir Ettinger, aus der Haft. Ettinger befand sich wegen des Verdachts, führendes Mitglied einer terroristischen Vereinigung, der christen- und palästinenserfeindlichen Hügel-Jugend, zu sein, im Gefängnis. Desweiteren wurde ihm Mittäterschaft bei einem mörderischen Brandanschlag auf ein palästinensisches Wohnhaus vorgeworfen. Er verbrachte insgesamt zehn Monate in Verwaltungshaft.
Wie das Armeeradio mitteilte, wurde der 24-jährige Enkel des ultranationalistischen Politikers und Rabbiners Meir Khane am gestrigen Mittwoch unter Auflagen aus der Haft entlassen. Diese sind: nächtliche Ausgangssperre, sechsmonatiger Platzverweis im Westjordanland und in Jerusalem und Verbot der Kontaktaufnahme zu 92 weiteren rechtsextremistischen Aktivisten.
Zum Zeitpunkt seiner Festnahme hatte die Polizei erklärt, Ettinger sei der Anführer einer Untergrundorganisation, dessen Ziel der Sturz der Demokratie in Israel und die Durchführung von Anschlägen auf Nichtjuden sei. Er wurde jedoch nicht eines Verbrechens angeklagt.
Ettinger konnte keine Verbindung zu der Brandstiftung in Duma, bei dem ein Ehepaar und sein Kleinkind getötet wurden, nachgewiesen werden. Hier wurden inzwischen zwei andere Rechtsradikale aus der Siedlerjugend angeklagt. Der Hügeljugend, an deren Spitze er stehen soll, wird aber der Brandanschlag auf eine katholische Kirche in Tabgha vorgeworfen, bei dem im vergangenen Jahr großer Sachschaden entstanden war.
Anwälte: Israel foltert jüdische Terrorverdächtige