Start Politik Ausland Luftangriffe gegen ISIS Nigeria widerspricht Trump: „Gewalt trifft Muslime und Christen gleichermaßen“

Luftangriffe gegen ISIS
Nigeria widerspricht Trump: „Gewalt trifft Muslime und Christen gleichermaßen“

Nigerias Außenminister Yusuf Maitama Tuggar hat Präsident Donald Trumps Darstellung der jüngsten US-Luftangriffe gegen den IS in Nigeria scharf zurückgewiesen.

(Foto: Nigeria MFA)
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Lagos – Nigerias Außenminister Yusuf Maitama Tuggar hat Präsident Donald Trumps Darstellung der jüngsten US-Luftangriffe gegen den IS in Nigeria scharf zurückgewiesen.

Tuggar betonte, es handele sich um eine gemeinsame Operation gegen Terroristen, die nichts mit Religion zu tun habe. Die nigerianische Regierung lehnt Trumps Behauptung ab, dass Christen besonders verfolgt würden – Gewalt treffe Muslime und Christen gleichermaßen.

US-Angriffe am Weihnachtstag

Die USA führten am 25. Dezember Luftangriffe gegen Ziele der Terrormiliz im Nordwesten Nigerias durch. Präsident Trump kündigte die Operation persönlich an und bezeichnete die ISIS-Kämpfer als „Terrorist Scum“, die vor allem unschuldige Christen brutal töten würden.

Das US-Militär (AFRICOM) bestätigte, dass mehrere Ziele in der Provinz Sokoto getroffen wurden, in Koordination mit nigerianischen Kräften.Trump drohte auf Truth Social mit weiteren Schlägen, falls die Gewalt anhält. Er hatte in den letzten Monaten wiederholt vor Christenverfolgung in Nigeria gewarnt und sogar mit einer Invasion gedroht.

Hintergrund und Kritik

Die Angriffe sind Teil einer Serie US-Operationen gegen den IS in Afrika. Experten sehen darin eine Eskalation im Kampf gegen den Terror in Westafrika, wo die Miliz Camps unterhält.Nigerias Regierung distanziert sich klar von Trumps religiöser Einordnung und betont die säkulare Natur des Anti-Terror-Kampfs.

Hintergrund: ISIS und Boko Haram in Nigeria

Die angegriffenen Gruppen sind Teil der Islamic State West Africa Province (ISWAP), einer Abspaltung von Boko Haram, die sich 2015 dem IS angeschlossen hat. Boko Haram, bekannt für Entführungen und Anschläge (z. B. Chibok-Mädchen 2014), ist seit Jahren für Tausende Tote verantwortlich und operiert vor allem im Nordosten Nigerias.

Die Gruppen teilen Ideologie und Ziele, weshalb US- und internationale Berichte oft „ISIS“ als Sammelbegriff nutzen. Die Gewalt trifft Muslime und Christen gleichermaßen, wie die nigerianische Regierung betont.