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Start in die Ausbildung: Welche Versicherungen sind nötig?

Zu selten werden in der Schule die relevanten Themen gelehrt, sodass viele Fragen offen bleiben, besonders zum Thema Versicherungen. Wir verraten Ihnen, was Sie hier wissen müssen.

(Symbolfoto: pixa)
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Der Ausbildungsbeginn ist für junge Menschen ein entscheidender Gamechanger des bisherigen Lebens. Viele Dinge werden jetzt zum ersten Mal relevant, insbesondere wenn sich der Azubi eine eigene Wohnung sucht und nicht mehr im Elternhaus lebt.

Zu selten werden in der Schule die relevanten Themen gelehrt, sodass viele Fragen offen bleiben, besonders zum Thema Versicherungen. Wir verraten Ihnen, was Sie hier wissen müssen.

Als Azubi benötigen Sie eine eigene Krankenversicherung

In Deutschland besteht Krankenversicherungspflicht. Bis zum 25. Lebensjahr können junge Menschen über die Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkasse mitversichert bleiben. Sobald jedoch das erste eigene Einkommen aus einer Ausbildung fließt, endet diese Möglichkeit. Azubis benötigen deshalb zwingend eine eigene Krankenversicherung während der Ausbildung.

Bei einer dualen Ausbildung greift in der Regel die gesetzliche Krankenversicherung. Der Beitrag wird automatisch vom Gehalt abgezogen, der Arbeitgeber zahlt einen Anteil. Die Kosten richten sich nach dem Einkommen, somit ist der Einstieg für Auszubildende finanziell gut machbar. Wer bereits vor der Ausbildung privat versichert war, sollte rechtzeitig prüfen, ob ein Tarifwechsel möglich oder sinnvoll ist.

Wichtig ist, dass Sie sich aktiv mit dem Thema Leistungen beschäftigen. Jede Krankenkasse bietet einen anderen Leistungskatalog. Zusatzleistungen wie Zahnreinigung, Osteopathie oder Impfungen können große Unterschiede machen. Prüfen Sie außerdem Bonusprogramme und Apps. Viele Kassen bieten digitale Services, die den Alltag erleichtern.

Mit der Berufsunfähigkeit sichern Sie sich ab

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung klingt für junge Menschen oft weit weg. Viele glauben, dass gesundheitliche Probleme erst in späteren Jahrzehnten auftreten, doch die Realität sieht anders aus. Berufsunfähigkeit betrifft nicht nur Menschen im hohen Alter.

Unfälle, psychische Belastungen oder chronische Erkrankungen können dazu führen, dass Sie Ihre Ausbildung nicht fortführen können. Gerade für Azubis kann eine Unterbrechung der Ausbildung gravierende Folgen haben. Ohne Einkommen bricht schnell die finanzielle Basis weg.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung springt in solchen Situationen ein und zahlt eine vereinbarte monatliche Rente. Der große Vorteil im jungen Alter liegt im Gesundheitszustand, denn je gesünder Sie sind, desto weniger zahlen Sie monatlich.

Viele Versicherer bieten spezielle Einsteigerpakete für Auszubildende an. Sie starten mit niedrigen Beiträgen und lassen sich später erhöhen. Diese Flexibilität ist sinnvoll, weil das Einkommen in den ersten Berufsjahren meistens noch wächst. Vor einem Abschluss sollten Sie sich beraten lassen. Achten Sie auf klare Bedingungen und nachvollziehbare Klauseln.

Privathaftpflichtversicherung ist nur in manchen Fällen nötig

Eine Privathaftpflichtversicherung schützt Sie vor Schäden, die Sie anderen Personen zufügen. Klassische Beispiele sind zerbrochene Smartphones, beschädigte Möbel beim Umzug oder ein Fahrradunfall mit Sachschaden. Ohne Versicherung müssen Sie solche Kosten selbst tragen. Das kann teuer werden.

Viele Auszubildende sind jedoch noch über die Eltern mitversichert. Das hängt davon ab, ob die Ausbildung die erste Ausbildung ist und ob Sie noch im Haushalt der Eltern leben. Auch das Alter spielt eine Rolle. Ziehen Sie in eine eigene Wohnung, kann die Familienversicherung enden. Dann ist eine eigene Privathaftpflicht sinnvoll.

Der Beitrag ist überschaubar. Bereits einfache Tarife enthalten eine gute Grundabsicherung. Achten Sie auf Leistungen wie Schäden durch Schlüsselverlust oder Gefälligkeitsschäden. Wenn Sie Freunden beim Umzug helfen und dabei etwas kaputt geht, schützt eine gute Privathaftpflicht vor Ärger.

Kfz-Versicherung für Azubis mit Führerschein

Wer während der Ausbildung Auto fährt, benötigt eine Kfz-Versicherung. Ohne sie darf kein Fahrzeug am Straßenverkehr teilnehmen. Für viele Azubis ist der eigene Wagen allerdings teuer. Die Beiträge richten sich nach Alter, Schadensfreiheitsklasse und Fahrzeugtyp.

Es gibt jedoch clevere Wege, um zu sparen. Wenn Sie das Auto über die Eltern versichern und als Fahrer eintragen lassen, sinkt der Beitrag oft deutlich. Versicherer bewerten erfahrene Fahrer günstiger. Sobald Sie eigene Schadenfreiheitsklassen aufbauen, werden die Beiträge im Laufe der Jahre kleiner.

Vergleichen Sie regelmäßig die Tarife. Digitale Vergleichsportale liefern gute Hinweise, ersetzen jedoch keine individuelle Beratung. Wählen Sie keine extrem hohen Selbstbeteiligungen, wenn das Budget knapp ist. Eine solide Absicherung ist wichtiger als ein minimaler Preis.

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