Frankfurt am Main – Die Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt hat der SPD-Kandidat Mike Josef für sich entschieden. Josef wurde 1983 in Qamischli in Syrien geboren. Der Sohn christlich-aramäischer Eltern kam mit seiner Familie 1987 nach Deutschland.
Bei der entscheidenden Stichwahl konnte sich der Sozialdemokrat
gegen seinen Herausforderer Uwe Becker (CDU) durchsetzen. Wie die Hessenschau unter Berufung auf das Wahlamt Frankfurt berichtet, erhielt Mike Josef 51,7 Prozent und Staatssekretär Uwe Becker 48,3 Prozent der abgegeben Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,4 Prozent, 4,6 Prozent weniger als beim ersten Wahlgang am 5. März.
„Ich bin wirklich überwältigt und empfinde nur Dankbarkeit“, sagte Josef dem Hessischen Rundfunk. Er wolle Oberbürgermeister aller Frankfurterinnen und Frankfurter werden. „Es ist mir eine Ehre, diese Verantwortung übertragen zu bekommen, damit werde ich mit Demut umgehen.“
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die bei der hessischen Landtagswahl in diesem Jahr als Spitzenkandidatin antritt, gratulierte nach der Wahl Mike Josef zum Sieg bei der
Oberbürgermeisterwahl und wünschte ihm alles Gute für die neue Aufgabe.
Als Kind kam Mike Josef aus Syrien nach Deutschland.
Heute ist er zum Oberbürgermeister der Stadt #Frankfurt gewählt worden.
Das sind die Geschichten die wir schreiben können. Ein riesiger Erfolg für unsere @spdde 🎉🎉 pic.twitter.com/W3SwLGrOJL
— Liban Farah (@LibanFa) March 26, 2023
Ex-OB Peter Feldmann wegen Vorteilsannahme verurteilt
Notwendig wurde die Wahl, weil Ex-OB Peter Feldmann in einem Korruptionsprozess vor dem Frankfurter Landgericht wegen Vorteilsannahme in zwei Fällen am 23. Dezember 2022
zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil Feldmanns
Anwälte in Revision gingen. Im November vergangenen Jahres hatten sich bei einem Bürgerentscheid eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für eine Abwahl des
damaligen umstrittenen Oberbürgermeisters ausgesprochen.
Kemal Bölge