Köln – CDU-Politiker Jens Spahn hat sich vom sozialen Nachrichtendienst „Twitter“ endgültig verabschiedet, weil er die Diskussionskultur dort ablehnt.
„Ich habe es schon vor der Pandemie erlebt, dass ich teilweise drei Shitstorms parallel hatte, weil irgendeine Aussage oder politische Aktivität einem Teil der Twitter-Blase nicht gefallen hat“, sagt er im Podcast „Die Wochentester“ im Gespräch mit den Moderatoren Hans-Ulrich-Jörges und Christian Rach.
„Twitter macht schlechte Laune“, sagt er rückblickend. Allerdings habe er gemerkt, dass das Verfolgen von Twitter-Nachrichten wie eine „kleine Sucht“ für ihn geworden sei:
„Wenn du jedes Mal, wenn du gerade ins Auto steigst oder im Aufzug stehst, mal eine ruhige Sekunde hast und als erstes auf Twitter schaust, das ist wie eine kleine Sucht, dass du guckst, was ist jetzt wieder los? Das macht unbewusst echt schlecht gelaunt. Ich hatte eine bessere Grundstimmung, nachdem ich Twitter nicht mehr auf dem Handy hatte.“
Der Politiker, der gerade das Buch „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ veröffentlicht hat, kritisiert Twitter zudem als eigene Blase. „Ich habe dann gemerkt, wenn ich vor Ort bin in den Wahlkreisen, in Deutschland, Diskussionen habe: Die Themen von Twitter waren gar nicht die Themen der Veranstaltung. Das hatte mit den realen Debatten wenig zu tun.“