Stuttgart – Die türkische E-Automarke TOGG, hierzulande auch als „Erdogan-Auto“ bezeichnet, kommt nach Deutschland. Wie türkische Medien berichten, habe das Unternehmen unter dem Namen „Togg Europe“ in Stuttgart bereits die notwendigen Schritte eingeleitet, um eine GmbH zu gründen.
Wie das Wirtschaftsmagazin Businessinsider berichtet, besteht das Ziel des deutschen Ablegers darin, sich bei dem Technologie-Hub de:hub in Stuttgart zu bewerben, der beim Wirtschaftsministerium angesiedelt und in zwölf Städten in Deutschland vertreten ist. Das Netzwerk fördert den Austausch von technologischer und wirtschaftlicher Expertise und ermöglicht so Innovationen, berichtet Businessinsider weiter.
Das neue E-Auto soll zunächst in Deutschland vermarktet und später auch in andere europäische Märkte wie Frankreich und Italien exportiert werden, so Businessinsider.
TOGG gewinnt internationalen Designpreis
Für ihr C-SUV-Modell erhielt die türkische Automarke im April einen der weltweit renommiertesten Designpreise, den iF Design Award.
Der C-SUV, der das Ergebnis von 150.000 Arbeitsstunden des TOGG-Designteams in Zusammenarbeit mit Pininfarina als strategischem Partner und unter der Leitung des weltbekannten Designers Murat Günak ist, wurde laut einer Mitteilung von TOGG in der Kategorie „Professional Concept“ ausgezeichnet.
„TOGG ist die erste türkische Marke, die eine solche Auszeichnung erhält und hat mit seinem C-SUV-Modell bei den iF Design Awards 2021 einen bedeutenden Erfolg im Bereich Mobilität erzielt“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Türkisches E-Auto
Am 27. Dezember 2019 stellte die Türkei ihren ersten einheimischen Automobilprototypen vor, der innerhalb von 18 Monaten von der türkischen Automobil-Joint-Venture-Gruppe (TOGG), einem Konglomerat von Industriegiganten wie der Anadolu-Gruppe, BMC, Kök-Gruppe, Turkcell und Zorlu Holding sowie einer Dachorganisation, der Union der Kammern und Warenbörsen der Türkei, entworfen und hergestellt wurde.
TOGG-Fabrik
Im Juli 2020 legte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Grundstein für das erste einheimische Autowerk des Landes.
„Wir planen, den [Bau des] Werks in 18 Monaten abzuschließen und unser [erstes] Fahrzeug im letzten Quartal 2022 vom Band laufen zu lassen“, sagte Erdogan bei der Grundsteinlegung in der nordwestlichen Provinz Bursa.
Man habe mit dem Bau eines „riesigen Produktionskomplexes begonnen, der die Wahrnehmung einer Fabrik in den Köpfen der Menschen radikal verändern wird, so Erdogan. Er sei stolz darauf so ein gigantisches Projekt, trotz Einschränkungen durch die Coronakrise, realisieren zu können. Das erste einheimische Auto sei ein seit 60 Jahren währender Traum der Türkei und diese Fabrik somit ein historischer Schritt.
Anfang dieses Jahres sagte Gürcan Karakas, der CEO der türkischen Automobil-Joint-Venture-Gruppe (TOGG), dass das Werk im Jahr 2022 mit einer Jahreskapazität von 175.000 Einheiten die Massenproduktion aufnehmen werde, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu weiter.
Über eine Million Elektrofahrzeuge sollen bis 2030 auf den Straßen der Türkei unterwegs sein, so der türkische Energie- und Rohstoffminister Fatih Donmez im Januar.
„Bis 2022 oder 2023 hoffen wir, unser eigenes einheimisches Auto auf den Straßen zu sehen“, sagte Dönmez in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu.
Insgesamt sollen drei verschiedene Modelle entstehen, die fünf unterschiedliche Plattformen umfassen: Sedan (Limousine), Hatchback (Kombilimousine), Station Wagon (Kombi), Sports (Roadster) und Crossover (SUV). Am Freitag wurde neben der SUV-Variante auch eine Limousine vorgestellt. Der elektrische Antriebsstrang soll rund 400 PS leisten und je nach Version Heck- oder Allradantrieb ermöglichen, berichtet Focus.
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