Tirana – Der albanische Premierminister Edi Rama hat die Europäische Union dafür verantwortlich gemacht, dass Albanien keinen Covid-19-Impfstoff oder einen Zeitplan für dessen Aufnahme hat.
„Wie Sie wissen, hat die EU eine ziemlich unglückliche Entscheidung getroffen. Sie hat beschlossen, dass Überschüsse an die Länder des westlichen Balkans gegeben werden. Es gibt hier keinen Überschuss, es gibt weniger als produziert wurde“, sagte Rama am Donnerstag während einer Pressekonferenz vor Journalisten, berichtet das Nachrichtenportal Exit Albania.
Die Staatschefs der mächtigen Länder würden „die wahren Zahlen von der Öffentlichkeit fernhalten, weil sie extrem weniger „Impfstoffe erhalten“, als sie versprochen hatten. Die Realität entspreche nicht den Medienberichten, so Rama.
Rama stehe in ständiger Kommunikation mit den drei wichtigsten westlichen Impfstofffirmen – Pfizer, AstraZeneca und Moderna -, fügte aber hinzu, dass die riesige weltweite Nachfrage und das Verbot von Impfstoffexporten durch die US-Regierung es für seine Regierung sehr schwierig mache. Der Premierminister deutete an, dass er sich auf seine persönlichen Verbindungen und sein diplomatisches Geschick verlassen wird, um Impfstoffe für die Albaner zu beschaffen.
„Was ich betonen möchte, ist, dass es leider auch im Fall des Impfstoffs mehr denn je um Diplomatie, persönliche Verbindungen, Freundschaften, Kommunikationsfähigkeiten, Kontakte geht, d.h. es findet ein wirklich großer Kampf hinter den Kulissen zwischen allen Ländern statt, die versuchen, so große Mengen wie möglich zu bekommen“, erklärte der albanische Regierungschef.