Ankara (aa) – Anlässlich des 25. Jahrestages der ständigen Neutralität Turkmenistans, hat der türkische Präsident am Samstag den Wunsch nach einer Aufnahme des zentralasiatischen Landes in den Türkischen Rat bekräftigt.
Bei der UN-Generalversammlung in New York stimmten am 12. Dezember alle Länder für den Sonderbeschluss „Die dauernde Neutralität von Turkmenistan“. So erhielt die neutrale Außenpolitik Turkmenistans den international anerkannten Rechtsstatus. Das Land nahm daraufhin den Status in die Verfassung auf und legte den 12.Dezember als Feiertag fest. Turkmenistan verkündigte jedoch bereits im Juli 1992 auf dem Gipfel der Helsinki-Konferenz für die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) die „positive Neutralität“ als Hauptrichtung seiner Außenpolitik.
„Wir verfolgen das aktive Engagement Turkmenistans sowohl in der Zusammenarbeit zwischen den zentralasiatischen Ländern als auch im Dialogprozess, den sie mit Staaten und internationalen Organisationen außerhalb der Region führen. Auf diese Weise möchte ich noch einmal betonen, dass wir wünschen, dass Turkmenistan so bald wie möglich in den Türkischen Rat aufgenommen wird“, sagte Recep Tayyip Erdogan in einer Videobotschaft.
Der türkische Staatschef betonte, dass die Türkei das erste Land war, das die Unabhängigkeit Turkmenistans anerkannte und auch die UN-Resolutionen in den Jahren 1995 und 2015 unterstützte, um die Anerkennung der Neutralität des Landes zu ermöglichen.
„Die beispielhaften Schritte, die Turkmenistan in den Bereichen Transport, Energie, Industrie, Handel, Gesundheit und Umwelt im Einklang mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung unternommen hat, werfen nicht nur ein Licht auf die Zukunft Turkmenistans, sondern auch auf die Zukunft der Region“, so Erdogan weiter.
Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die durch die anhaltende COVID-19-Pandemie verursacht wurden, stieg das bilaterale Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 18 Prozent, bemerkte Erdogan.
Türkischer Rat
Der am 3. Oktober 2009 in Nachitschewan durch Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan und die Türkei gegründete Türkische Rat ist eine internationale Organisation von mehreren Turkstaaten. Zu den Mitgliedern gehört seit Oktober 2019 auch Usbekistan.
Ungarn ist seit September 2018 Beobachter des Türkischen Rates. Hierbei erklärte Viktor Orbán, dass die Ungarn als Magyaren stolz auf ihre Herkunft und Beziehung mit den Turkvölkern Zentralasiens seien.
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