Start Politik Deutschland Corona-Krise Lauterbach: Reisebusse sollen als Schulbusse den Nahverkehr unterstützen

Corona-Krise
Lauterbach: Reisebusse sollen als Schulbusse den Nahverkehr unterstützen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vor den Beratungen von Bund und Ländern in dieser Woche umfangreiche Maßnahmen an Schulen zur Verringerung der Corona-Infektionszahlen gefordert.

(Beispielfoto: nex24)
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SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vor den Beratungen von Bund und Ländern in dieser Woche umfangreiche Maßnahmen an Schulen zur Verringerung der Corona-Infektionszahlen gefordert.

„Künftig sollte der Unterricht ab der 11. Klasse an allen weiterführenden Schulen immer aufgeteilt in Präsenz- und Digitalunterricht stattfinden“, sagte Lauterbach der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ .

„In Hotspotregionen mit einem Inzidenzwert von mehr als 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche sollten Oberstufenschüler nur noch digital unterrichtet werden“, sagte Lauterbach weiter. Denn: Die Infektionszahlen seien in der Alterskohorte derzeit viel zu hoch, so der ausgebildete Epidemiologe.

Zudem sollte „in allen Klassenstufen ab sofort eine Maskenpflicht im Unterricht verhängt werden, mit Ausnahme für Grundschulen“, sagte Lauterbach. Mit Blick auf den Pendelverkehr fügte er hinzu: „Es ist paradox, dass überfüllte Schulbusse und Straßenbahnen die Infektionszahlen anheizen und gleichzeitig viele Reisebusunternehmen um ihre Existenz fürchten. Sie sollten jetzt sofort einspringen und mit Reisebussen den öffentlichen Nahverkehr zu den Schulen und zurück entlasten“, so Lauterbach.

Er unterstützte zudem eine Ausweitung der Quarantäne-Regelungen.

„Bund und Länder sollten sich am Mittwoch darauf verständigen, dass bei einem Infektionsfall ab der 5. Klasse alle Mitschüler und der Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin für fünf Tage in Quarantäne gehen müssen“, sagte Lauterbach. Nach fünf Tagen würde ein negativer Antigen-Schnelltest genügen, um die Quarantäne zu beenden, so der SPD-Politiker. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich dazu am Wochenende ähnlich geäußert.