Istanbul – Während sich die türkische Wirtschaft in den ersten drei Monaten dieses Jahres noch gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie behaupten und laut OECD, gemeinsam mit Indien, als einziges Land der G20-Staaten ein Wachstum von 0,6 Prozent vorweisen konnte, ist die Industrieproduktion im April massiv eingebrochen.
Wie das Statistikamt am Freitag mitteilte, verzeichnete die Industrieproduktion im April 2020 einen Rückgang von 31,4 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr.
Die Industrieproduktion gilt als wichtiger Indikator für die Wirtschaft, da sie als vorläufiger Maßstab für das BIP-Wachstum angesehen wird.
Auf Monatsbasis ging die Zahl im April ebenfalls um 30,4 Prozent zurück, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu.
Am Mittwoch prognostizierten insgesamt neun von der Anadolu befragte Experten einen Rückgang des Index um 25,4 Prozent im April.
Industrieproduktion in Euro-Zone bricht ein wie noch nie
Auch in der EU schrumpfte die Industrieproduktion wie noch nie zuvor. Aufgrund geschlossener Fabriken, unterbrochener Lieferketten und die fehlende Nachfrage, stellten die Industriebetriebe im April 17,1 Prozent weniger her als im Vormonat, so das Statistikamt Eurostat am Freitag.
„Dies sind mit Abstand die größten monatlichen Rückgänge seit Beginn der Zeitreihe“, so Eurostat. Sogar in der weltweiten Finanzkrise 2008/2009 seien die Rückgänge mit drei bis vier Prozent deutlich milder ausgefallen.
„Insgesamt ist die Industrieproduktion im Euroraum und in der EU auf ein Niveau gesunken, wie zuletzt Mitte der 1990er Jahre gesehen“, erklärte Eurostat weiter.