Wolgsburg – Wegen der Kampfhandlungen der Türkei im Norden Syriens will der einflussreiche Volkswagen-Betriebsrat den geplanten Bau des neuen Mehrmarkenwerkes in der Türkei notfalls blockieren.
Die Arbeitnehmervertreter würden einen Zuschlag für den Bau so lange ablehnen, wie die Türkei versuche, „ihre politischen Interessen mit Krieg und Gewalt zu erreichen„, zitiert die Automobilwoche VW-Betriebsratschef und Aufsichtsratsmitglied Bernd Osterloh, unter Berufung auf eine Meldung im Wirtschaftsmagazin Bloomberg.
Im Oktober hatte der deutsche Automobilkonzern die endgültige Entscheidung über den Standort seines neuen Werkes wegen der türkischen Offensive vertagt und bis auf Weiteres auf Eis gelegt. In diesem Umfeld könne es kein Votum für das Land geben, so der Konzern. In der vergangenen Woche teilte VW mit, dass man jedoch noch nicht nach Alternativen für das ursprünglich in der Türkei geplante Werk suche.
„Wir sind nicht dabei, alternative Standortplanungen zu machen“, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters VW-Produktionsvorstand Andreas Tostmann.
Man beobachte die Lage nach der Militäroffensive sorgfältig. Deswegen sei die Planung für ein Werk “on hold”. Sobald sich eine Entscheidung in Sachen Türkei-Werk “in die eine oder andere Richtung” abzeichne, wolle man darüber informieren. VW sehe sich in der komfortablen Situation, dass man noch etwas Zeit habe, um das geplante Projekt zu realisieren, berichtet Reuters weiter.
Volkswagen hatte Anfang Oktober im westtürkischen Manisa bei Izmir bereits das mit einem Kapital von 943.5 Mio. Lira bestückte Tochterunternehmen „Volkswagen Turkey Otomotiv Sanayi ve Ticaret AŞ“ Aktiengesellschaft gegründet.
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