Dortmuind (nex) – Der Führer der rechtsextremen niederländischen „Partei für die Freiheit“ (PVV), Geert Wilders, erklärte am Mittwoch in einer Debatte im Parlament in Den Haag, er wolle „nicht einen einzigen Türken“ zusätzlich im Land haben, und verlangte einen Einwanderungstopp für türkische Staatsangehörige.
Der Fraktionsvorsitzende der VVD, der Mehrheitspartei im Parlament, Halbe Zijlstra, unterstützte Wilders und erklärte: „Türken sollten zurück in die Türkei gehen, wenn sie Erdoğan als ihren Führer betrachten.“ Wilders erklärte in seiner Tirade, die Niederländer würden „ihr Land verlieren“ und müssten es „notfalls unter Anwendung militärischer Mittel zurückerobern“.
Straffällige Einwanderer sollten ausgewiesen werden. Türken, die auf der Erasmus-Brücke in Rotterdam das Scheitern des Putschversuches vom 15. Juli gefeiert hatten, seien „keine Niederländer, sondern eine fünfte Kolonne“. Widerspruch kam im Parlament vom Vorsitzenden der Partei Grün-Links, Jolein Klaver, der Wilders als „Maulhelden“ bezeichnete und ihn zu einem respektvollen Verhalten gegenüber den Einwanderern im Land aufforderte.
Auch der unabhängige Abgeordnete der Einwandererpartei „Denk“, Tunahan Kuzu, machte deutlich, dass die Niederlande auch das Land der niederländisch-türkischen und der niederländisch-marokkanischen Community sei. Jüngsten Meinungsumfragen zufolge könnte die PVV bei den im kommenden März stattfindenden Parlamentswahlen stimmenstärkste Partei werden.