Ankara (nex) – Das türkische Außenministerium gedachte der Opfer eines rassistischen Angriffs in Deutschland, der sich am heutigen Sonntag zum 23. Mal jährt. Bei dem Anschlag kamen fünf Mitglieder einer türkischen Familie ums Leben.
In dem Statement des Außenministeriums erinnert die Türkei an jene, die bei dem Brandanschlag im Jahr 1993 getötet wurden und wünscht diesen Gottes Erbarmen.
„Wir nehmen dies zum Anlass, einmal mehr unsere Sorge über den Rassismus, die Ausländerfeindlichkeit und den Islamhass in Europa, die in letzter Zeit wieder zunehmen, zum Ausdruck zu bringen“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Wir hoffen, dass Tragödien dieser Art sich nicht wiederholen.“
Am 29. Mai 1993 setzten vier junge Männer zwischen 16 und 23 Jahren das Haus der Familie Genc im nordrhein-westfälischen Solingen in Brand, bei dem fünf Menschen getötet und 14 weitere verletzt wurden. Drei der Täter wurden zur höchsten Jugendstrafe von zehn Jahren und ein Attentäter wegen fünffachen Mordes und vierzehnfachen Mordversuches sowie besonders schwerer Brandstiftung zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Die Zahl der Straftaten gegen Asylunterkünfte hatte sich bereits in den ersten sechs Wochen des Jahres 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt: Laut aktuellen Zahlen des Bundesinnenministeriums, über die die “Rheinische Post” berichtete, wurden von Jahresbeginn bis zum 9. Februar 94 Straftaten gegen Asylunterkünfte und deren Bewohner registriert. Demgegenüber gab es zwischen 1. Januar und 9. Februar 2015 weniger als 40 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte. Seit Jahresbeginn 2016 zählte das Innenministerium bundesweit 38 Sachbeschädigungen, 24 Propagandadelikte und 19 Gewalttaten gegen Flüchtlingsunterkünfte.
Außerdem gab es zwölf Brandstiftungen. Die Zahl dieser Anschläge ist damit im laufenden Jahr bereits verhältnismäßig stark angestiegen. Im Vorjahr gab es mit insgesamt 95 Brandanschlägen auf Asylunterkünfte durchschnittlich acht pro Monat. 2014 waren es dagegen zwölf im gesamten Jahr. Auch ein Vergehen gegen das Sprengstoffgesetz wurde seit Jahresbeginn registriert. Das Bundesinnenministerium teilte zudem mit, dass 90 der 94 Übergriffe rechtsmotiviert gewesen seien, bei den übrigen vier Delikten könne “eine politische Motivation noch nicht sicher ausgeschlossen werden”.
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