Ob Ärzte, Therapeuten oder Alternativmediziner – wer eine Praxis gründet oder übernimmt, sollte sich Zeit für die Einrichtung nehmen, denn diese ist für das Wohlbefinden der Patienten von entscheidender Bedeutung.
Damit diese wiederkommen, müssen sie mit dem Besuch in der Praxis zufrieden sein und dafür spielt neben der medizinischen Kompetenz auch das Ambiente eine wichtige Rolle. Wir benennen einige Aspekte, auf die Sie bei der Einrichtung einer Praxis gezielt achten sollten.
1.Die richtige Einrichtung
Welches Farbkonzept Sie für Ihre Praxis auch bevorzugen – die Räumlichkeiten sollten freundlich, funktionell und sauber sein. Bedenken Sie, dass für viele Menschen der Gang zu einem Arzt mit Unbehagen verbunden ist, dementsprechend wichtig ist es, dass diese Patienten sich auf Anhieb wohl in den Praxisräumen fühlen. Auf die Gestaltung folgender Praxisbereiche sollten Sie besonderen Wert legen:
2. Behandlungszimmer
Das Behandlungszimmer sollte freundlich und aufgeräumt wirken. Vermeiden Sie kahle weiße Wände und schaffen Sie mit Bildern, ausgewählten Deko-Accessoires und Zimmerpflanzen eine ansprechende Atmosphäre. Entscheidend ist, dass im Behandlungsraum alle wichtigen Gerätschaften, zum Beispiel für das EKG oder den Ultraschall, ihren Platz finden.
Darüber hinaus dürfen medizinische Möbel, sog. medical cabinets, in keinem Behandlungsraum fehlen. Edelstahl hat sich bei medizinischem Mobiliar als Material bewährt, weil es eine hohe Hygienesicherheit bietet. Herzstück des Behandlungszimmers ist der Schreibtisch, an dem Sie dem Patienten gegenübersitzen. Da Patienten manchmal in Begleitung zu einer Behandlung erscheinen, sollten zwei Besucherstühle vorhanden sein. Achten Sie bei diesen auf einen angenehmen Sitzkomfort.
3. Empfangsbereich
Der erste Eindruck zählt – auch in einer Arztpraxis. Bevorzugen Sie einen hellen Empfangstresen, der offen und einladend wirkt. Dieser ist idealerweise groß genug, dass dahinter zwei MFA bequem arbeiten können. Schränke und Regale für wichtige Unterlagen sollten ebenfalls hinter dem Empfangstresen Platz finden.
Wichtig im Empfangsbereich ist Diskretion – Menschen, die hier vorstellig werden, sollten sich nicht von anderen Patienten beobachtet oder belauscht fühlen. Außerdem ist ein freundliches und kompetentes Auftreten der MFA entscheidend, damit sich die Patienten in Ihrer Praxis auf Anhieb gut aufgehoben fühlen.
4. Wartebereich
Ein freundliches und helles Ambiente sorgt auch im Wartebereich für Pluspunkte. Für die Wandgestaltung bieten sich Pastelltöne an. Im Wartezimmer halten sich die Patienten durchaus länger auf, deswegen wissen sie einen gewissen Komfort zu schätzen. Freischwinger mit Kunstlederbezug sind ideale Sitzmöbel für den Wartebereich, da sie ein bequemes Sitzgefühl bieten und sich leicht reinigen lassen.
Wenn es die Platzverhältnisse zulassen, sollten die Abstände zwischen den Stühlen großzügig bemessen sein, damit die Patienten nicht unangenehm dicht nebeneinander sitzen. Moderne Praxen bieten wartenden Patienten kostenloses WLAN und einen Wasserspender. Die Beschallung mit Entspannungsmusik kann ebenfalls eine gute Idee sein.
Dasselbe gilt für eine Spielecke für Kinder mit einigen Spielzeugen und Bilderbüchern. Die eine oder andere Zimmerpflanze sowie ausgewählte Wandbilder lockern die Atmosphäre im Wartebereich auf.
5. Farbkonzept und Beleuchtung
Ihre Praxisräume sollten nach einem stimmigen Farbkonzept gestaltet werden. Idealerweise lassen Sie sich von professionellen Raumdesignern unterstützen. Dieses Konzept sollte sich durch alle Praxisräume ziehen, damit ein harmonischer Gesamteindruck entsteht, und auch die psychologische Wirkung der Farben berücksichtigen. Beruhigende Farben sind in Arztpraxen vorzuziehen, während in kosmetischen Praxen der Schwerpunkt auf die Ästhetik gelegt werden kann.
Von entscheidender Bedeutung für die Wirkung der Behandlungsräume ist auch ein durchdachtes Beleuchtungskonzept. Eine harmonische Einrichtung nützt zum Beispiel wenig, wenn diese durch ungemütliches kaltweißes Licht zunichtegemacht wird. Setzen Sie, wenn möglich, auf viel Tageslicht und kombinieren Sie direkte und indirekte Lichtquellen. In den Behandlungsräumen muss die Beleuchtung natürlich in erster Linie nach funktionellen Gesichtspunkten geplant werden.
6. Diskretion ist wichtig
Viele Patienten legen auf ihre Privatsphäre höchsten Wert und möchten nicht, dass ihre Arztbesuche hinterher zum Dorfgespräch werden. Behandler verschiedener Art tun daher gut daran, in ihren Räumlichkeiten auf Diskretion zu achten. Dazu tragen zum Beispiel blickdichte Jalousien und Vorhänge, aber auch die richtigen Praxismöbel bei. Entscheidend für die Diskretion in einer Praxis ist aber das Verhalten aller Angestellten. Laute Gespräche gilt es zu vermeiden und Türen sollten geschlossen werden, auch wenn Patienten zum Beispiel im Sprechzimmer eine Weile warten müssen.
7. Technisches Equipment
Modernes technisches Equipment erleichtert die Arbeitsabläufe und vermittelt Ihren Patienten, dass Sie fortschrittlich aufgestellt sind. Diverse Computer mitsamt Drucker, WLAN und eine Telefonanlage gehören zum Standard. Nutzen Sie auch ein praktisches Patientenverwaltungssystem und achten Sie auf eine professionelle Webseite mit einem Online-Buchungssystem. Da der erste Kontakt mit Ihrer Praxis häufig über das Internet erfolgt, ist eine ansprechende Website essenziell für den Erfolg.