Start Panorama Energiekrise Hohe Energiekosten sorgen für Betriebsschließungen von Pflegeeinrichtungen

Energiekrise
Hohe Energiekosten sorgen für Betriebsschließungen von Pflegeeinrichtungen

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste drängt vor der Sitzung der Ministerpräsidenten mit Scholz auf eine schnelle Umsetzung eines Energiefonds.

(Symbolfoto: pixa)
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Berlin- Vor der Sitzung der Ministerpräsidenten mit dem Bundeskanzler drängt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) auf eine schnelle Umsetzung eines Energiefonds, der auch von der Expertenkommission vorgeschlagen wurde, um Pflegeeinrichtungen und soziale Einrichtungen vor den dramatisch gestiegenen Energiekosten zu schützen.

„Ein Pflegedienst in Leipzig, der den Betrieb aufgibt, ein Pflegeheim in Flensburg, das wegen der hohen Kosten Insolvenz anmelden muss – allein in den letzten Tagen gab es mehrere Beispiele für Betriebsschließungen aufgrund der galoppierenden Kostenentwicklung“, warnt bpa-Präsident Bernd Meurer. „Bund und Länder müssen verhindern, dass daraus eine Kettenreaktion wird, die die pflegerische Versorgung in Deutschland gefährdet.“

Der bpa fordert deshalb eine Direkterstattung der Energiekosten zum Beispiel bei Gas, Strom und Kraftstoff. Inzwischen haben sich weitere Teile der Politik und nahezu alle großen Verbände der Pflegebranche hinter diesen Vorschlag gestellt. Auch die Expertenkommission der Bundesregierung zur Gaspreisbremse hat einen Hilfsfonds zur Direkterstattung der Kosten vorgeschlagen.

Meurer weist aber auch auf Belastungen bei anderen Energiekosten sowie weitere hohe Sachkostensteigerungen, beispielsweise bei Lebensmitteln, hin. „Die Einrichtungen brauchen Hilfe und sie brauchen sie jetzt“, macht Meurer deutlich. „Die Gesellschaft kann nicht warten, bis der Winter vorbei ist. Bis dahin wird es weitere Insolvenzen und Betriebsaufgaben geben. Hauptsächliche Leidtragende sind dann immer die hilfsbedürftigen Menschen und ihre Familien.“

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge.

Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 395.000 Arbeitsplätze und circa 29.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 31 Milliarden Euro.

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