Brüssel – Die Europäische Union hat eine Geberaktion für Syrien veranstaltet, um einen friedlichen Übergang nach dem Sturz des ehemaligen Staatschefs Baschar al-Assad zu fördern.
Westliche und regionale Mächte nahmen am Montag an dem eintägigen Treffen in Brüssel teil, das von der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas geleitet wurde.
In einem bedeutenden Schritt zur Unterstützung des Wiederaufbaus Syriens nach dem jahrelangen Konflikt und dem kürzlichen Sturz von Bashar al-Assad hat die Europäische Union für die Jahre 2025 und 2026 2,5 Milliarden Euro (2,7 Milliarden Dollar) an Hilfe zugesagt.
Diese Zusage wurde von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, während der neunten Brüsseler Konferenz mit dem Titel „Standing with Syria: Die Bedürfnisse für einen erfolgreichen Übergang erfüllen“, die am 17. März 2025 stattfand.
Diese Zusage ist Teil einer umfassenderen internationalen Anstrengung, bei der sich die Beiträge aller Geber auf insgesamt mehr als 6 Mrd. EUR belaufen, um den dringenden humanitären Bedarf Syriens zu decken und die langfristige sozioökonomische Erholung zu fördern.
Der Beitrag der EU wird die Syrer sowohl im Land selbst als auch in den Nachbarländern wie Jordanien, Libanon, Irak und der Türkei unterstützen, die weiterhin Millionen syrischer Flüchtlinge aufnehmen. Mit den Mitteln soll wichtige humanitäre Hilfe – wie Nahrungsmittel, medizinische Versorgung und Schutzdienste – geleistet und gleichzeitig die Grundlage für den Übergang Syriens zur Stabilität geschaffen werden.
Von der Leyen betonte die historische Chance für Syrien:
„Zum ersten Mal seit Jahrzehnten können die Hoffnungen der Syrer Wirklichkeit werden. Wir bieten nicht nur Hilfe an – wir investieren in Hoffnung, Widerstandsfähigkeit und einen Weg zu dauerhaftem Frieden.“
Wendepunkt auf dem Weg Syriens
Die Brüsseler Konferenz, ein wichtiges Treffen von EU-Mitgliedstaaten, regionalen Partnern und internationalen Organisationen, einschließlich der Vereinten Nationen, markierte einen Wendepunkt auf dem Weg Syriens.
Zum ersten Mal nahm der syrische Interimsaußenminister Asaad Hassan al-Shibani an der Veranstaltung teil und signalisierte damit einen Wandel im Engagement gegenüber der neuen Führung des Landes. Die Gesamtzusage von über 6 Mrd. EUR spiegelt das kollektive globale Engagement zur Unterstützung des Wiederaufbaus in Syrien wider.
Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Krisenmanagement, unterstrich die bevorstehenden Herausforderungen:
„Die EU ist entschlossen, das syrische Volk zu unterstützen und ist bereit, sich am Wiederaufbau Syriens zu beteiligen, aber wir können nicht die Lücke schließen, die andere hinterlassen haben.“
Sie forderte die internationalen Partner auf, die Last zu teilen, da Syrien mit der monumentalen Aufgabe des Wiederaufbaus einer Nation konfrontiert ist, die durch einen fast 14 Jahre andauernden Bürgerkrieg verwüstet wurde. Die Vereinten Nationen schätzen, dass der Wiederaufbau Syriens mehr als 250 Milliarden Dollar kosten könnte, eine Zahl, die die bisherigen Zusagen in den Schatten stellt, aber das Ausmaß der Herausforderung verdeutlicht.
Während die Zusage der EU in Höhe von 2,5 Mrd. EUR ein Eckpfeiler der Wiederaufbaubemühungen ist, zeigt die umfassendere Zusage aller Geber in Höhe von mehr als 6 Mrd. EUR – einschließlich Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen – eine geschlossene Front, um die unmittelbaren Bedürfnisse und langfristigen Bestrebungen Syriens zu erfüllen. Allerdings bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und der politischen Stabilität. Die jüngsten Gewalttaten an der syrischen Küste und die konfessionellen Spannungen stellen ein Risiko für den fragilen Übergang dar.
Opening a new chapter for #Syria NOW:
Brussels IX Conference on Meeting the Needs for a Successful Transition. @EUCommission2 opens and announces a record pledge of €2.5 billions for 2025/26.Watch live 👉 https://t.co/5bFQykEAmf#StandingWithSyria #InvestInHumanity pic.twitter.com/zWjr5fKhE9
— Anja.Nitzsche (@AnjaNitzscheB) March 17, 2025