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EU-Anti-Geldwäschebehörde ab 2025 in Frankfurt tätig

Die gesamte Glücksspielbranche soll von den einheitlichen Vorgaben zu den Meldeprozessen und Prävention profitieren. Der Sitz der neuen Behörde wird in Frankfurt am Main sein.

((Beispielfoto: pixabay))
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Mit der EU-Anti-Geldwäschebehörde gibt es ab dem Jahr 2025 erstmals eine EU-Zentraleinrichtung gegen Geldwäsche. Das Ziel? Die gesamte Glücksspielbranche soll von den einheitlichen Vorgaben zu den Meldeprozessen und Prävention profitieren. Der Sitz der neuen Behörde wird in Frankfurt am Main sein.

Frankfurt setzte sich gegen Madrid, Paris und Rom durch

Die Glücksspielbranche befindet sich seit Jahren im Wandel. Einerseits hat sich das Glücksspiel ins Internet verlagert, andererseits hat man neue Gesetze geschaffen, um präventiv zu agieren. So etwa den deutschen Glücksspielstaatsvertrag.

Jedoch hat dieses seit dem Jahr 2021 in Kraft getretene Bundesgesetz nicht gerade für viel Freude gesorgt: 1 Euro Maximaleinsatz pro Runde und 5 Sekunden-Regel, OASIS und LUGAS sowie kein Live Casino sind für viele Glücksspielfans Gründe, um über Seiten wie etwa Casinoohnelugas Anbieter zu finden, die flexibel sind.

Denn hat das Online Casino eine Lizenz einer Glücksspielbehörde, die ihren Sitz in der EU hat, dann gilt europäisches Recht vor deutschem Recht. Das heißt, das Glücksspielangebot darf zur Verfügung gestellt und genutzt werden.

Nun gibt es eine neue Herangehensweise, um die Glücksspielbranche besser kontrollieren zu können: Mit der EU-Anti-Geldwäschebehörde – kurz: AMLA – soll nicht nur der Glücksspielsektor besser kontrolliert werden können, sondern geht es hier auch um den Kampf gegen die Geldwäsche (Anti-Money-Laundry – kurz: AML).

Der Sitz der AMLA wird in Frankfurt am Main sein. Darauf haben sich die Vertreter der 27 EU-Mitgliedsstaaten geeinigt. Bei der Abstimmung über den Standort, von wo aus die AMLA operieren soll, wurden 54 Stimmen abgegeben – 28 entfielen auf den Standort Frankfurt.

Madrid hat 16 Stimmen erhalten, Paris 6 Stimmen und Rom 4 Stimmen. Abseits der Standortfrage begrüßte der europäische Glücksspielverband EGBA die Entwicklung, nun eine EU-Anti-Geldwäschebehörde ab 2025 einzuführen.

400 Mitarbeiter werden Mitte 2025 ihre Arbeit aufnehmen

Erst im Dezember 2023 wurde beschlossen, es müsse eine zentrale Institution wie AMLA gegründet werden. Warum Frankfurt am Main der beste Standort für diese Behörde ist? Das hat unter anderem Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef von der SPD gesagt:

Die Entscheidung, die AMLA in Frankfurt anzusiedeln, ist genau richtig und konsequent, denn unsere Stadt bietet kulturell wie infrastrukturell ideale Voraussetzungen. Außerdem sitzen bereits wesentliche Institutionen der Regulatorik und der Aufsicht in Frankfurt, daher ist die Entscheidung auch in der Sache schlüssig.

Die AMLA soll bereits Mitte des Jahres 2025 mit ihrer Arbeit beginnen. Geplant sind 400 Mitarbeiter, die dann in der zentralen Überwachungsstelle für die Wirtschaftssektoren sitzen und darauf achten, dass das Regelwerk eingehalten wird. Zudem soll die AMLA auch einheitliche Standards für Verdachtsmeldungen kreieren und in der Lage sein, Strafen bei Verstöße ausstellen zu können. Neben Banken sowie Finanzinstitutionen stehen auch die Großkanzleien sowie Akteure im Bereich des Glücksspiels im Fokus.

Auch EGBA ist erfreut über die Entwicklung

Für den Glücksspielsektor sind das durchaus erfreuliche Nachrichten. Der europäische Glücksspielverband, die European Gambling and Betting Association – kurz: EGBA -, hat bereits erklärt, dass die Errichtung der AMLA ein extremer wichtiger Schritt sei, um gegen die Geldwäsche vorgehen zu können.

So kommentierte Dr. Ekaterina Hartmann, Leiterin für Rechts- und Regulierungsangelegenheiten der EGBA, wie folgt:

Wir sind erfreut, dass Frankfurt als neuer Sitz der EU-Anti-Geldwäschebehörde ausgewählt wurde. Angesichts der Bedeutung der Stadt als europäisches Finanzzentrum war dies eine logische Wahl. Wir freuen uns darauf, mit der AMLA zu kooperieren, um dazu beizutragen, dass die Stimme der Glücksspielindustrie in künftigen Anti-Geldwäsche-Diskussionen auf EU-Level gehört wird.

Seit längerer Zeit setzt sich die EGBA mit dem Thema auseinander und hat auch mit eigenen Guidelines den zu erwartenden Gesetzesänderungen vorgegriffen. Aus diesem Grund appelliert auch der Verband an die europäischen Glücksspielunternehmen, dass die Guidelines bereits jetzt schon implementiert werden.

So kann schon vorzeitig dazu beigetragen werden, dass die Standards innerhalb der Branche eine Verbesserung erfahren. Künftig werde die AMLA dann für einheitliche Vorgaben sorgen. Des Weiteren seien auch die Mitglieder der EGBA angehalten, regelmäßig über die Fortschritte im Anti-Geldwäsche-Bereich zu informieren.

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