New York – Der slowenische Premierminister Robert Golob hat bei seiner Rede vor der UN-Generalversammlung Mut gezeigt und Israel aufs Schärfste verurteilt
„Ich will der israelischen Regierung laut und deutlich sagen: Stoppt das Blutvergießen. Beendet das Leiden. Bringt die Geiseln nach Hause und beendet die Besatzung. Herr Netanjahu, beenden Sie diesen Krieg jetzt!“, so Golob.
Auch die isländische Außenministerin Thórdís Kolbrún Gylfadóttir kritisierte in ihrer Rede Israel scharf.
„Kein Land steht über dem Gesetz. Das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung steht unumstößlich fest“, so die junge Politikerin. Sie verurteilte zudem die zivilen palästinensischen Opfer.
„Und wir haben inakzeptable Verluste an Menschenleben unter der Zivilbevölkerung miterlebt. Kinder, Helfer, Gesundheitspersonal, Journalisten und UN-Personal. Und Journalisten wird der Zugang zum Kriegsgebiet verweigert. Sie werden zum Schweigen gebracht. Island verurteilt jede Verletzung des Völkerrechts. Einschließlich des humanitären Völkerrechts“, so Gylfadóttir weiter.
UN-Generalversammlung fordert das Ende der israelischen Besatzung
In einer historischen Abstimmung forderte die Generalversammlung der Vereinten Nationen in der vergangenen Woche mit überwältigender Mehrheit ein Ende der illegalen israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete innerhalb von 12 Monaten.
Die UN-Generalversammlung forderte, dass „Israel seine rechtswidrige Anwesenheit in den besetzten palästinensischen Gebieten, die ein fortdauerndes Unrecht darstellt, das seine internationale Verantwortung nach sich zieht, unverzüglich und spätestens innerhalb von 12 Monaten beendet“.
Außerdem wird Israel aufgefordert, die Palästinenser für die durch die Besetzung entstandenen Schäden zu entschädigen.
Ursprünge der Besatzung
Israel eroberte das Westjordanland, den Gazastreifen und Ostjerusalem im Krieg von 1967 und annektierte 1980 die gesamte heilige Stadt. Das Völkerrecht verbietet die gewaltsame Aneignung von Land.
Außerdem hat Israel im Westjordanland Siedlungen gebaut, in denen heute Hunderttausende Israelis leben, und damit gegen die Vierte Genfer Konvention verstoßen, die es der Besatzungsmacht untersagt, „Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet zu verlegen“.
Der Großteil der internationalen Gemeinschaft hält die Besatzung für illegal.
Die USA argumentieren jedoch, dass Palästinenser und Israelis eine Lösung der Probleme ohne Druck von außen aushandeln sollten – ein Standard, den Washington bei anderen Konflikten nicht anwendet, einschließlich der russischen Besetzung von Teilen der Ukraine.
Mehrere US-Verbündete – darunter Frankreich, Finnland und Mexiko – stimmten für die Resolution vom Mittwoch. Das Vereinigte Königreich, die Ukraine und Kanada enthielten sich der Stimme.
Die Gruppe „Kanadier für Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten“ kritisierte die Stimmenthaltung als „feige Weigerung, sich für das Völkerrecht und die Freiheit der Palästinenser einzusetzen“.
„Alle Staaten sind verpflichtet, dazu beizutragen, Israels illegale Besetzung der palästinensischen Gebiete so schnell wie möglich zu beenden, aber Kanada hat sich einfach enthalten“, so die Gruppe in einem Beitrag in den sozialen Medien.
🇵🇸 🇮🇸 Minister Thórdis Kolbrún ReykfjÖrd Gylfadóttir: “No country is above the law. The Palestinian right to self-determination is beyond debate.” pic.twitter.com/paUqiYsVZZ
— State of Palestine (@Palestine_UN) September 29, 2024