Ankara – Die von der Türkei und den USA gemeinsam errichtete Sicherheitszone im Norden Syriens, kann zwei bis drei Millionen Syrer aufnehmen, sagte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan und bekräftigte, dass die Türkei nicht mehr allein mit dem wachsenden Flüchtlingsproblem fertig werden kann. Er forderte die EU auf, die Lastenverteilung auszuweiten.
„Je nach Tiefe der Sicherheitszone können wir die Ansiedlung von zwei bis drei Millionen syrischen Asylbewerbern, die sich derzeit in der Türkei und in Europa befinden, durch Sicherung des Euphrats sicherstellen“, sagte Erdoğan anlässlich des Beginns des neuen akademischen Jahres in Ankara am Mittwoch.
Türkische und US-amerikanische Militärbeamte haben sich am 7. August darauf geeinigt, dass die Sicherheitszone in Nordsyrien als „Friedenskorridor“ für vertriebene Syrer dienen soll und dass ein gemeinsames Operationszentrum in der Türkei eingerichtet wird, um seine Einrichtung zu koordinieren. Die Vereinbarung sieht die Schaffung einer bis zu 32 Kilometer breiten Sicherheitszone entlang der türkischen Grenze zu den Kurdengebieten in Nordsyrien vor.
Seit dem Ausbruch eines blutigen Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 mussten Millionen von Menschen aus ihrem vom Krieg zerrütteten Land fliehen. In der Türkei leben derzeit insgesamt 3,6 Millionen Syrer, von denen sich viele auf die Rückkehr in ihre Heimat freuen.