
Von Kemal Bölge
Der berühmteste Sohn der Stadt Salzburg, der Komponist und Musiker Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791), galt bereits zu Lebzeiten als musikalisches Wunderkind.
Sein Vater, Leopold Mozart, selbst ein angesehener Geiger, legte großen Wert darauf, dass seine Kinder eine fundierte musikalische Ausbildung erhielten. Tatsächlich zeigten beide Kinder ein außergewöhnliches Talent, und Wolfgang war gerade einmal sieben Jahre alt, als er gemeinsam mit seinen Geschwistern sein erstes Konzert gab. Die Begeisterung für ihre Musik war so groß, dass daraus eine dreieinhalbjährige Konzertreise durch Europa entstand.
Im Europa des 18. Jahrhunderts herrschte eine regelrechte „Türkenmode“: Es war en vogue, sich im osmanischen Stil zu kleiden, türkische Musik – insbesondere die sogenannte Janitscharenmusik – zu hören und auch Inneneinrichtung sowie Kunst an diesem Trend auszurichten. Die klanggewaltigen Janitscharenkapellen, ursprünglich Teil der osmanischen Armee zur Motivation der Truppen, wurden zum musikalischen Trend.
Wie viele seiner Zeitgenossen war auch Mozart fasziniert vom exotischen Klang und der rhythmischen Energie dieser Musik. Inspiriert von der Janitscharenmusik komponierte er die Klaviersonate Nr. 11 in A-Dur, KV 331. Der letzte Satz dieser Sonate, bekannt als „Rondo alla Turca“ oder „Türkischer Marsch“, zählt zu seinen bekanntesten und beliebtesten Stücken. Er vereint einzigartigen Klang, sprühende Lebensfreude und ein mitreißendes Tempo – ein Meisterwerk, das bis heute begeistert.
Mozart hat in seinem kurzen Leben eine Vielzahl bedeutender Werke geschaffen, doch der „Türkische Marsch“ nimmt unter ihnen zweifellos einen besonderen Platz ein.

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