Start Panorama Ausland Ukraine-Konflikt Mesut Özil: Arsenal Heuchelei in Sachen Ukraine vorgeworfen

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Mesut Özil: Arsenal Heuchelei in Sachen Ukraine vorgeworfen

Inmitten des Ukraine-Konflikts wurde der FC Arsenal der Heuchelei bezichtigt, nachdem der Londoner Verein vor dem Spiel gegen Watford am Sonntag seine Unterstützung für das ukrainische Volk bekundet hatte.

(Foto: Screenshot/Twitter)
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London – Inmitten des Ukraine-Konflikts wurde der FC Arsenal der Heuchelei bezichtigt, nachdem der Londoner Verein vor dem Spiel gegen Watford am Sonntag seine Unterstützung für das ukrainische Volk bekundet hatte – drei Jahre, nachdem Arsenal sich von den Äußerungen Mesut Özils über die Notlage der uigurischen Muslime distanziert hatte.

Arsenal-Kapitän Alexandre Lacazette trug beim Sieg der Gunners gegen Watford am Sonntag eine spezielle Armbinde in den Farben der ukrainischen Flaggen. Der Verein hatte vor dem Anpfiff an der Vicarage Road ein Bild der Armbinde getwittert, zusammen mit der Bildunterschrift „Football Stands Together“.

Wie viele in den sozialen Medien anmerkten – darunter auch der AP-Journalist Rob Harris – schien dies ein anderer Ansatz zu sein als der, den der Verein mit Özil verfolgt hatte.

(Screenshot/Twitter)

Der ehemalige deutsche Nationalspieler und Weltmeister von 2014, der jetzt bei Fenerbahce spielt, ist türkischer Herkunft und Muslim. Im Jahr 2019, als er noch bei Arsenal im Einsatz war, protestierte er gegen die mutmaßliche Verfolgung der uigurischen Muslime in China und nutzte seine Social-Media-Plattform, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Arsenal entschied sich damals, Özils Kampagne nicht zu unterstützen, da es den Prinzipien des Vereins entspreche, sich nicht in politische Fragen einzumischen.

Uiguren-Verfolgung in China

Chinas Verfolgung der uigurischen Minderheit in Xinjiang ist in den letzten Jahren eskaliert und kommt nach Ansicht von Experten einem Völkermord gleich. Man geht davon aus, dass mehr als eine Million Menschen in Internierungslagern festgehalten werden, und es gibt immer mehr Beweise für Umerziehungsprogramme, Einschränkungen religiöser und kultureller Überzeugungen, Zwangsarbeitsprogramme, Massenüberwachung und Zwangssterilisation von Frauen. Auch Zwangsarbeit gehört zu den Vorwürfen.

China streitet die Vorwürfe vehement ab und sagt, die Politik diene dazu, den Terrorismus zu bekämpfen und die Armut zu lindern. Offizielle Stellen weisen regelmäßig alle Berichte über Missstände als Erfindungen zurück

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