Start Panorama Ausland Menschenrechtsverletzungen in China China: Uigurischer Autor Mutällip Sidiq Qahiri verhaftet

Menschenrechtsverletzungen in China
China: Uigurischer Autor Mutällip Sidiq Qahiri verhaftet

Tahir Mütällip Qahiri habe seit langem keinen Kontakt mehr zu seiner Familie, da Auslandskontakte Uiguren direkt ins Internierungslager bringen könnten. Der Student lebe seit zwölf Jahren in Deutschland und habe zuletzt 2017 mit seiner Familie telefoniert. In einer E-Mail bat er NEX24, den Fall seines Vaters auch in Deutschland bekannt zu machen.

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Berlin (nex) – Mutällip Sidiq Qahiri, bekannter uigurischer Onomastiker und Lehrbuchautor, in Xinjiang verhaftet. Aus einem Bericht von „Radio Free Asia“ vom 22. November, erfuhr der in Deutschland studierende Sohn des bekannten, uigurischen Namensforschers und Lehrbuchautors für das Arabische, dass sein Vater im September 2018 in Kaschgar, Xinjiang, V.R. China, durch die chinesische Polizei verhaftet worden ist.

Tahir Mütällip Qahiri habe seit langem keinen Kontakt mehr zu seiner Familie, da Auslandskontakte Uiguren direkt ins Internierungslager bringen könnten. Der Student lebe seit zwölf Jahren in Deutschland und habe zuletzt 2017 mit seiner Familie telefoniert. In einer E-Mail bat er NEX24, den Fall seines Vaters auch in Deutschland bekannt zu machen.

Mutällip Sidiq Qahiri (1950*) schloss im Jahre 1983 sein Studium im Bereich der uigurischen Sprachwissenschaft und Literatur an der pädagogischen Hochschule Kaschgar ab. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2010 war der Wissenschaftler an der Universität Kaschgar als Professor für die uigurische Sprache und Chefredakteur der wissenschaftlichen Universitätszeitschrift tätig.

Zu Qahiris Forschungsschwerpunkten gehörten vor allem die uigurischen Personennamen und die zeitgenössische uigurische Sprache. Sein großes Werk, Uyğur kiši isimliri qamusi [Ein neu-uigurisches Onomastikon (2010)], das mehr als 900 Seiten umfasst, gilt als Grundlagenforschung im Bereich der Uiguristik. Außerdem hat er zahlreiche Lehrbücher für das moderne Hocharabisch veröffentlicht.

Bis zu seiner Verhaftung hat Qahiri über diese Themen 20 Bücher und zahlreiche Aufsätze in uigurischer Sprache publiziert. Die Verhaftung des Gelehrten durch die chinesischen Staatssicherheitspolizisten, wurde von der Polizeibehörde in Kaschgar bestätigt. Qahiri ist seit 34 Jahren Mitglied der chinesischen Kommunistischen Partei.

Diesem Bericht zufolge wird dem Namensforscher vorgeworfen, mit Hilfe des oben erwähnten Werks, Islampropaganda zu betreiben und die arabische Kultur zu verbreiten. Der 68-jährige Wissenschaftler leidet seit langem unter Herzschwäche und anderen gesundheitlichen Problemen.

In den letzten Jahren ist der Namensforscher mehrmals operiert worden. Unter den Millionen in Lagern festgehaltenen Uiguren, befinden sich auch prominente Wissenschaftler, Geschäftsleute und Beamte. Wie sich aus einem anderen Bericht von „Radio Free Asia“ ergibt, sollen im Rahmen einer Säuberungsaktion Anfang September. ein Rektor und drei stellvertretende Rektoren mit uigurischer Abstammung, an der Universität Kaschgar durch die chinesische Staatssicherheitspolizei verhaftet worden sein.

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