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Gaziantep: Interview mit Oberbürgermeisterin Fatma Şahin

Gaziantep Oberbürgermeisterin Fatma Şahin live bei GastroAntep 2025: Touristen, Investoren aus Deutschland sehr willkommen

Journalist Klaus Jürgens (r.) mit Oberbürgermeisterin Fatma Sahin (h.l.) und Übersetzerin und Schriftstellerin Didem Kuzu
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Von Klaus Jürgens

Im Rahmen des diesjährigen und neun-Tage dauernden Mega-Event ‚GastroAntep- Festival‘, mittlerweile eingebettet in das Kulturstraßen-Festival des türkischen Ministeriums für Kultur und Tourismus und mit Sicherheit eine der wichtigsten – wenn nicht die wichtigste – Veranstaltung dieser Art in Türkiye, konnte NEX24 News ein Exklusivgespräch mit Frau Oberbürgermeisterin Fatma Şahin führen.

Ein weiterer Exklusiv-Beitrag für NEX24 News wird in Kürze das Festival an sich und das enorme Tourismuspotential der Stadt und Region näher beleuchten.

Und Gaziantep ist in der Tat bemerkenswert: wenn man einmal für einige Monate nicht in der Stadt war, glaubt man seinen eigenen Augen kaum – es scheint, als ob schon wieder ein neues Museum gerade eröffnet hat oder etwa zwei, oder drei?

Wir werden noch darüber berichten aber haben Sie schon einmal ein Spielzeugmuseum besucht, oder ein Badehaus/Hamman-Museum, oder vielleicht ein Museum wo traditionelle Mahlzeiten und Zubereitungsmethoden im Küchen-Museum vorgestellt werden? Und alle einfach toll, Klimaanlage drinnen, freundliches Personal, fantastische Ausstellungsstücke.

Manche unserer Leserinnen und Leser fragen sich dann vielleicht wie sieht es denn mit den Unterkunftsmöglichkeiten aus? Keine Sorge – von gemütlichen Familienpensionen bis hin zu 5-Sterne-Hotels findet man alles, genauso wie das Familienbudget es vorgibt. Es ist aber nur fair zu sagen das die 3, 4 und 5-Sterne-Kategorie hier den Ton angibt. Qualitätstourismus, aber erschwinglich.

Und die gesamte Region ist faszinierend: wir besuchte gerade Rumkale. Rumkale liegt im Bezirk Yavuzeli in Gaziantep. Es wurde auf den steilen Felsen erbaut, wo der Merzimen-Fluss in den Euphrat mündet.

Da es heute auf drei Seiten von einem Stausee umgeben ist, sieht es wie eine Halbinsel aus. Es ist wohl eine der schönsten Selfie- und Fotogelegenheiten des ganzen Landes…
Im heutigen Interview hob die Oberbürgermeisterin aber vor allem die gegenseitigen Vorteile der laufenden Zusammenarbeit sowohl im wirtschaftlichen als auch im kulturellen Bereich hervor.

Stichwort wirtschaftliche Verflechtung

Die Oberbürgermeisterin stellte fest, dass Gaziantep und Deutschland wirtschaftlich ‚sehr eng miteinander verbunden‘ sind. Unter Verweis auf den riesigen Industriesektor der Stadt, der 300.000 Menschen beschäftigt, gab Frau Şahin bekannt, dass bemerkenswerte 80 Prozent der in den Fabriken verwendeten Maschinen aus Deutschland stammen.

Diese Dynamik schafft einen positiven Kreislauf: mit dem Wachstum der Industrie in Gaziantep werden mehr Maschinen aus deutscher Produktion gekauft, was wiederum das Wachstum der deutschen Maschinenindustrie ankurbelt.

Diese wirtschaftliche Synergie wurde auch durch Joint Ventures gefördert, wie beispielsweise die Organisation erfolgreicher Teppichmessen in beiden Ländern und in Istanbul, die neue Märkte eröffnet und allen Beteiligten Vorteile gebracht haben.

Kulturelle und touristische Zusammenarbeit

Über die Wirtschaft hinaus hob die Oberbürgermeisterin die bedeutende Zusammenarbeit im Kulturtourismus hervor. Ein wichtiges Beispiel ist die laufende Restaurierung der antiken Stätte Doliche, ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit deutschen Archäologen durchgeführt wird.

Frau Şahin lobte die „große Disziplin” Deutschlands im Bereich der Archäologie und erwähnte, wie diese Zusammenarbeit die reiche Geschichte der Stadt ans Licht bringt, von vorchristlichen Mithras-Tempeln bis hin zu frühchristlichen und islamischen Zivilisationen.

Dann appellierte sie an die deutschen Medien, Gaziantep als Reiseziel zu fördern. In ihren Stellungnahmen wies sie auch auf die Existenz von zwei Partnerstädten in Deutschland hin – Duisburg und Ludwigshafen – und unterstrich eine große türkisch-deutsche Bevölkerung der dritten Generation, die die bilateralen Beziehungen weiter stärken.

Frau Şahin schloss mit einem Aufruf zu gemeinsamen Anstrengungen zur Förderung des Tourismus und erklärte:

‚Wir möchten wirklich, dass deutsche Touristen nicht nur die Ägäis- und Mittelmeerregion besuchen, sondern auch diese Region, die Region um den Euphrat, erkunden. Bitte stellen Sie uns in einem besseren Licht dar und helfen Sie dabei, dass mehr Menschen hierherkommen. Lassen Sie uns dies gemeinsam erreichen, lassen Sie uns dies gemeinsam erreichen.‘

Nichts hinzuzufügen – außer…

Vielen Dank für dieses Gespräch sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Şahin und die fantastische Unterstützung von Frau Didem Kuzu, Übersetzerin und Schriftstellerin, und natürlich viel Erfolg für das weitere Festival 2025. Wir freuen uns schon auf 2026!

https://www.youtube.com/shorts/D5o4yAoUtGw?feature=share