Paris (nex) – Der rechtsextreme Bürgermeister der südfranzösischen Stadt Béziers hat dem Kebab den Krieg erklärt. Robert Ménard, der bereits mehrfach durch islamfeindliche Äußerungen in Erscheinung getreten war, erklärte, er werde keine weiteren Restaurants erlauben, die das beliebte nahöstliche Gericht auf dem Territorium seiner Stadt anbieten wollen. Ménard erklärte, es gebe „zu viele Immigranten und zu viele Kebab-Restaurants“ im Land. Kebabs seien kein Teil der französischen Kultur, weshalb er „Béziers nicht zu einer Kebab-Hauptstadt werden“ lassen wolle. Erhebungen zufolge seien zwei Drittel aller Gaststätten in der Stadt auf traditionelle französische Küche spezialisiert. Lediglich fünf Prozent der Restaurants in der gesamten Region haben Kebab im Angebot.
Robert Ménard war auch in der Vergangenheit durch rassistische Äußerungen und rüpelhaftes Verhalten gegenüber Flüchtlingen und kritischen Reportern der Lokalpresse aufgefallen. Im Mai des Jahres hatte er entgegen geltenden Gesetzen die religiöse Zugehörigkeit von Schülern in der Stadt dokumentieren lassen und in einer TV-Sendung behauptet, seinen statistischen Informationen zufolge wären 64,6 Prozent der Schüler in seiner Stadt Muslime. Im Jahre 1978 war in Frankreich ein Gesetz erlassen worden, das Erfassungen dieser Art untersagte. Bereits im Wahlkampf zu den Kommunalwahlen im März 2014 hatte der rechtsextreme Front National gegen Kebab-Stuben gewettert, die eine Gefahr für die „authentische französische Kultur“ darstellen würden. Frankreich würde demnach eine „Kebabisierung“ durchlaufen und die Kebab-Läden würden die Städte im Loire-Tal in „orientalische Städte“ verwandeln.