Düsseldorf (ots) – Die Unternehmensberatung Boston Consulting ( BCG) hat in einer Studie zur NRW-Landtagswahl ausgerechnet, dass mit einer besseren Wirtschafts-, Finanz- und Strukturpolitik in NRW mehr als 300.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Dies berichtet die „Rheinische Post“, der die Untersuchung exklusiv vorliegt.
Als Ergebnis mehrerer Schritte könne das Bruttosozialprodukt des Landes um 38 Milliarden Euro gesteigert werden, prognostiziert BCG – also um rund sechs Prozent. „Damit sind in NRW mittelfristig mehr als 300.000 zusätzliche Jobs möglich“, sagt Heinrich Rentmeister, Leiter des Bereichs öffentlicher Sektor bei Boston Consulting : „Mit einer intelligenten Wachstumsstrategie hätte NRW eine gute Chance, wieder ganz vorne zu sein.“
Mit fünf Punkten umreisst BCG die vorgeschlagenen Schritte: Das Land solle erstens Bürokratie abbauen und zu hohe Personalkosten senken, um damit bis zu eine Milliarde Euro mehr für Investitionen ausgeben zu können. Zweitens müssten die Straßen des Landes schneller saniert werden – das könne zwei Milliarden Euro an zusätzlichem Bruttosozialprodukt bringen, weil dann Firmen und Bürger weniger Zeit durch Staus verlören.
Ein Ausbau der Glasfasernetze hin zu jedem zweiten Hausanschluss im Land könnte drittens zehn Milliarden Euro neuer Wirtschaftskraft bringen. Als vierten Punkt müsse NRW Frauen und Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt integrieren und die weitere Abwanderung von Hochschulabsolventen speziell nach Bayern und Baden-Württemberg verhindern – dies könne einer Wertschöpfung von zehn Milliarden Euro entsprechen.
Als Ergebnis einer wirtschaftsfreundlicheren Politik sollten als fünfter Punkt schließlich die Anreize für Unternehmen wachsen, mehr für Forschung und Entwicklung auszugeben.
„In NRW investieren die Unternehmen nur zwei Prozent ihres Umsatzes in neue Produkte, in Baden-Württemberg fast fünf Prozent“, erklärt Rentmeister: „Das sollte Maßstab sein.“ Dieser Schritt solle auf Dauer die Wirtschaft um 16 Milliarden Euro ankurbeln.