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Anfal-Massaker
Der tödliche Apfelgeruch: 1988 setzte das irakische Regime Giftgas gegen die eigene Bevölkerung ein

Vor 35 Jahren, am 16. März 1988, bombardierte die irakische Luftwaffe die Stadt Halabja, bei dem neben konventionellen Bomben auch Giftgas eingesetzt wurde.

Kurdische Opfer eines Giftgasangriffs (Screenshot)
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Vor 35 Jahren, am 16. März 1988, bombardierte die irakische Luftwaffe die Stadt Halabja, bei dem neben konventionellen Bomben auch Giftgas eingesetzt wurde. Wie Augenzeugen der damaligen Angriffe berichteten, roch es überall nach Äpfeln, was sich später als tödliches Giftgas entpuppte. Die irakische Führung unter Saddam Hussein beschuldigte die Kurden in der Grenzstadt Halabja der Kollaboration mit dem Iran.

Teheran war von 1980-1988 Kriegsgegner des Irak. Der Irak hatte 1980 dem Nachbarland Iran den Krieg erklärt. Die USA belieferten beide Krieg führenden Staaten mit Waffen. Schätzungsweise 5.000 Menschen starben bei dem Giftgaseinsatz gegen die Zivilbevölkerung, hauptsächlich Kurden und Turkmenen.

Tausende Zivilisten flohen vor dem tödlichen Giftgas in die Türkei und in den Iran. Im Zuge dessen suchten 60.000 Kurden Zuflucht in der Türkei, die die hilflosen Flüchtlinge aufnahm. Recherchen hatten ergeben, dass das Giftgas von deutschen und europäischen Unternehmen an den Irak geliefert wurde.

Kemal Bölge

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