Start Politik Ausland Wirtschaft Handel zwischen Griechenland und Türkei steigt um 70 Prozent

Wirtschaft
Handel zwischen Griechenland und Türkei steigt um 70 Prozent

Im Zuge der Wiederannäherung zwischen der Türkei und Griechenland, stieg der bilaterale Handel der NATO-Verbündeten im vergangenen Jahr um 70 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (r.) bei einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis am 13. März 2022 in Istanbul. (Foto: tccb)
Teilen

Ankara – Im Zuge der Wiederannäherung zwischen der Türkei und Griechenland, stieg der bilaterale Handel der NATO-Verbündeten im vergangenen Jahr um 70 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar.

Dies erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu in einem Gespräch mit der Stiftung für politische, wirtschaftliche und soziale Forschung (SETA) in der türkischen Hauptstadt Ankara, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu.

Die Kanäle des Dialogs mit Griechenland seien heute offener als früher. Cavusoglu wies darauf hin, dass Ankara daran arbeite, die positive Agenda in den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen weiter voranzutreiben, und betonte:

„Die positive Agenda, die sich auf die Zusammenarbeit in der Wirtschaft konzentriert, begann ihre positiven Auswirkungen auf den bilateralen Handel im Jahr 2021 zu zeigen und stieg im Vergleich zu 2020 um 70 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar.“

„Wir hoffen, dass diese positive Agenda ein Umfeld schaffen wird, in dem wir unsere bilateralen Themen mit Griechenland aufrichtig diskutieren können“, erklärte der türkische Außenminister weiter.

„Wir tun unseren Teil in dieser Richtung. Wir erwarten von Griechenland, dass es in diesem Prozess die gleiche Aufrichtigkeit und den gleichen politischen Willen zeigt“, fügte er hinzu.

Präsident Erdoğan: Probleme können durch aufrichtigen und ehrlichen Dialog gelöst werden

Bei einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis im März erklärte auch der türkische Staatschef, dass die Probleme zwischen den beiden Staaten durch einen aufrichtigen und ehrlichen Dialog gelöst werden könnten. Als Nachbarländer sollten beide immer miteinander reden, nicht nur in Krisenzeiten, so Recep Tayyip Erdogan.

Beide Länder hätten eine besondere Verantwortung für die Stabilität der europäischen Sicherheitsarchitektur, die sich mit dem russischen Angriff verändert habe, zitierte die Staatsagentur Anadolu Erdogan nach dem Besuch von Mitsotakis in Istanbul. Athen wertete die Stimmung beim Treffen als „sehr positiv“.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei erreichten 2020 den tiefsten Punkt seit Jahrzehnten, nachdem die Türkei das seismische Forschungsschiff Oruç Reis in Begleitung von Kriegsschiffen in von Griechenland beanspruchte Gewässer entsandt hatte, um nach Erdgas zu suchen. Griechenland reagierte mit der Entsendung seiner Marine. Die daraus resultierenden politischen und militärischen Spannungen veranlassten die EU, vorübergehend Sanktionen gegen hohe Beamte des türkischen Energieministeriums zu verhängen.

Seitdem haben die beiden Länder bilaterale Treffen zwischen hochrangigen Diplomaten abgehalten, gefolgt von Gesprächen auf höchster Regierungsebene, um ihre Differenzen beizulegen.

Auch interessant

– Erdoğan-Mitsotakis-Treffen –
Türkei und Griechenland wollen Beziehungen verbessern

Die Türkei und Griechenland wollen nach Konflikten über Hoheitsrechte im Mittelmeer und anderen Streitigkeiten ihre Beziehungen verbessern.

Türkei und Griechenland wollen Beziehungen verbessern