Es gibt viele beliebte Faktoren, die Anleger vor dem Kauf von Aktien analysieren, um zu entscheiden ob sich das Investment lohnt. Dazu gehören zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), die Dividendenrendite oder das Ergebnis per Aktie. Aber man sollte beim Aktienkauf auch immer einen Blick auf den Wettbewerb werfen.
Denn oft lässt sich daran erkennen, wie gut oder schlecht es einer Branche geht. Zudem kann man innerhalb des Marktes sehen, wie sich der Gewinn in Zukunft entwickeln wird. Deswegen ist es wichtig, vor jedem Kauf sich die Konkurrenz ebenfalls gut anzuschauen, damit man auch die richtige Entscheidung trifft.
Beim Aktienkauf gibt der Wettbewerb Auskunft vom Markt
Die direkte Konkurrenz in einer Branche zeigt einem, wo der Markt gerade steht. Erzielen die Firmen gute Gewinne oder verlieren sie noch immer Geld während der Phase des Wachstums? Das sind wichtige Fragen, die einem bei der Entscheidung helfen können. So ist es nicht unüblich, dass auf vielen Zukunftsmärkten so ziemlich alle Unternehmen eine lange Zeit Geld verbrennen.
Gibt es jedoch Konkurrenz, die bereits Gewinn erzielt, während andere Mitbewerber noch immer Kapital verlieren, dann gilt es sich diesen Faktor ganz besonders gut anzuschauen, denn es könnte sich um ein strukturelles Problem bei der Firma handeln, in die man investieren möchte. Sollte es keinen guten Grund geben, weshalb der ausgewählte Wert Geld verliert, obwohl Wettbewerber Geld verdienen, dann könnte auch dies ein Warnsignal sein.
Auf etablierten Märkten hingegen sollte man die Gewinne mit der Konkurrenz vergleichen. Oft gibt es Unternehmen, die über Jahrzehnte Gewinne erzielen und Dividenden ausschütten. Diese sind als Dividenden-Aristokraten bekannt und bestehen in der Regel aus ganz besonders stabilen Werten. Eine Benchmark-Analyse kann dann Auskunft darüber geben, welche Aktie das beste langfristige Investment bietet.
Oft kann nur ein Unternehmen erfolgreich sein
Viele Branchen zeichnen sich dadurch aus, dass nur ein oder wenige Unternehmen am Ende erfolgreich sein werden. Die Herausforderung besteht nämlich daraus, die richtige Aktie zu finden, die den Kampf am besten übersteht. Der First-Mover hat hierbei natürlich immer einen großen Vorteil, aber es kommt auch oft vor, dass dieser am Ende nicht die Oberhand hat.
Ist der ausgewählte Wert dann also der sogenannte First-Mover, kann er als Erster die größten Gewinne erzielen, während die Mitbewerber fast leer ausgehen. Das konnte man besonders gut beim Rennen um die ersten Corona-Impfungen beobachten. Pfizer/Biontech und Moderna waren die Ersten mit einer Impfung und konnten beide fast 20 Mrd. USD Dollar Umsatz in 2021 erzielen, während die Konkurrenz nur Bruchteile davon erreichte.
Man sollte also auf das Unternehmen setzen, dass die besten Chancen hat, die Konkurrenz zu schlagen. Besonders bei neuen Märkten, bei denen sich der Marktanteil schneller aufteilt, dann aber nur schwer zu ändern ist, gilt extra Vorsicht. So konnte nicht mal Google mit seinem Google+ Dienst den bereits etablierten Konkurrenten Facebook jemals in Bedrängnis bringen.
Auf mehrere Wettbewerber gleichzeitig setzen
Deswegen kann es auch eine gute Strategie sein, auf die erfolgreichsten Wettbewerber zu setzen, um so das Risiko zu streuen. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Pferderennen, denn eins davon wird natürlich als Erster das Ziel erreichen. Anders als beim Rennen kann man jedoch trotz der Verluste auf die Verlierer allein mit dem Gewinner immer noch die gewünschte Rendite erzielen.
Ganz ähnlich erzielen sogenannte Business-Angel und Venture-Capitalists ihre Gewinne, obwohl die meisten Investments es nicht zum Erfolg schaffen. Dabei gehen Schätzungen davon aus, dass bis zu 75% der Start-Ups Bankrott gehen, trotz der Kapitalspritze durch den Risikokapitalgeber. Die restlichen 25% fangen die Verluste jedoch wieder auf und haben schon so manchen Investor reich gemacht.
So konnte sich Peter Thiel als erster Risiko-Investor für 500.000 USD insgesamt 10,2% von Facebook sichern und später für rund 400 Mio. USD verkaufen. Hätte er die Aktien noch länger gehalten, wären es mehrere Milliarden geworden. Ähnlich erfolgreich konnte Spotify sich damals mit dem Geldgeber Northzone als größtem Investor finanzieren. Aufgrund der damals prächtigen Entwicklung von Spotify konnte man sich damit viel Geld sichern. Auf BrokerDeal kann man sich dazu auch die aktuelle Analyse der Spotify Aktie ansehen.
Fazit: Aktienkauf & Wettbewerbsanalyse sind eng verknüpft
Ob fest etablierte Unternehmen in alten Branchen oder neue Aufsteiger in Zukunftsmärkten, in jedem Fall sollte man sich den Wettbewerb gut anschauen. Oft kann man daran erkennen, wie gut es einer Branche geht und wie die Erwartungen in Zukunft sind. Das hilft dabei, die richtige Entscheidung beim Investieren zu treffen.
Oft ist es auch so, dass auf dem Markt nur eine gewisse Anzahl von Mitbewerbern erfolgreich sein kann. Dann sollte man besonders vorsichtig sein und mithilfe von Benchmark- und Wettbewerbs-Analysen die Konkurrenz untersuchen. Anschließend kann man auf eins oder mehrere Unternehmen in einer Branche setzen, um das Risiko zu streuen. Deswegen gilt beim Aktienkauf auch immer, auf den Wettbewerb zu achten.
Die hier zur Verfügung gestellten Informationen sind keine Anlage- oder Finanzberatung. NEX24 gibt keine Kauf- und Verkaufsempfehlung für bestimmte Aktien. Bitte betreiben Sie eigene Nachforschungen und suche professionellen finanziellen Rat bevor Sie eine Investmententscheidung treffen.
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