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Türkei und Armenien wollen Beziehungen verbessern

Nach Jahren der Spannungen werden die Türkei und Armenien in Kürze Sonderbeauftragte ernennen, um Schritte zur Normalisierung der Beziehungen zu erörtern, sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Montag.

(Foto: mka)
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Ankara – Nach Jahren der Spannungen werden die Türkei und Armenien in Kürze Sonderbeauftragte ernennen, um Schritte zur Normalisierung der Beziehungen zu erörtern, sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Montag.

In einer Rede vor Abgeordneten im Parlament erklärte Cavusoglu, dass die Türkei auch die Schritte zur Normalisierung der Beziehungen zu Armenien mit Aserbaidschan abstimmen werde.

„Im Kaukasus unternehmen wir intensive diplomatische Anstrengungen, um regionalen Frieden und Wohlstand mit Aserbaidschan aufzubauen“, sagte Cavusoglu.

Der türkische Außenminister fügte hinzu, dass sehr bald auch Charterflüge zwischen Istanbul und Jerewan aufgenommen würden.

„Alle Länder der Region, einschließlich Armenien, und die ganze Welt werden von Frieden und Entspannung im Kaukasus profitieren“, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede vor dem aserbaidschanischen Parlament bereits im Juni.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte Erdogan bei einem Staatsbesuch in Aserbaidschan in einer bedeutungsvollen Geste des Frieden eine mögliche Öffnung der Grenzen zu Armenien angekündigt.  Erdogan sagte damals, sein Land könne seine Grenzen zu Armenien öffnen, wenn auch Jerewan Schritte für einen regionalen Frieden unternimmt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Ilham Aliyev in Baku betonte Erdogan, dass die Türkei keine Probleme mit der armenischen Bevölkerung habe.

„Wir hegen keinen Groll gegen das Volk von Armenien. Das Problem ist mit der armenischen Regierung. Über 100.000 Armenier leben in meinem Land“, erklärte Erdogan. Die Grenze zwischen der Türkei und Armenien wurde nach den Massakern an der aserbaidschanischen Zivilbevölkerung in Bergkarabach durch armenische Milizen 1993 geschlossen und seitdem nicht mehr geöffnet. Unter den damaligen türkischen Außenminister Abdullah Gül, Ali Babacan und Ahmet Davutoglu (2003-2014) gab es eine Annäherung zwischen der Türkei und Armenien was 2009 zur Unterzeichnung der Züricher Protokolle führte, in denen eine Wiederöffnung der Grenze in Aussicht gestellt wurde. Die Gespräche scheiterten jedoch und die Grenze blieb geschlossen.

US-Präsident Joe Biden habe Erdogan während eines Treffens in Rom im Oktober dieses Jahres gebeten, die Grenze zu Armenien zu öffnen, so ein namentlich nicht genannter hoher türkischer Regierungsvertreter gegenüber Bloomberg.

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