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Erneuerbare Energien
Klima: Türkei verzehnfacht Windenergie

Die Türkei hat sich rasch zu einem führenden Markt für Windenergie entwickelt. Im September feierte das Land einen wichtigen Meilenstein.

(Symbolfoto: pixa)
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Ankara – Die Türkei hat sich rasch zu einem führenden Markt für Windenergie entwickelt. Im September feierte das Land einen wichtigen Meilenstein: Es erreichte eine kumulierte Windenergiekapazität von 10.000 MW. Das bedeutet, dass es der Türkei gelungen ist, ihre Windenergiekapazität in den letzten 10 Jahren zu verzehnfachen.

In diesem Zeitraum hat die Türkei ihren Energiemix erheblich diversifiziert, insbesondere durch den Ausbau der Erzeugungskapazitäten für erneuerbare Energien. Der türkische Strommix verlagert sich rasch in Richtung erneuerbare Energien, die inzwischen 43 Prozent der gesamten Stromerzeugung ausmachen, während auf Kohle und Gas 34 Prozent bzw. 23 Prozent entfallen. Die Windenergie macht heute 10 Prozent des türkischen Strommixes aus und ist damit nach der Wasserkraft die zweitgrößte erneuerbare Energiequelle.

Das große Territorium der Türkei und die hervorragenden Windgeschwindigkeiten bieten ideale Bedingungen für die Windenergieerzeugung. Das Land will ihre Windenergie bis 2030 auf 20 GW steigern. Der größte Teil davon wird weiterhin aus Onshore-Windenergie stammen. Mit Ausnahme von Istanbul befinden sich die meisten Standorte mit hoher Windenergiekapazität in der Ägäisregion.

Die Provinz Izmir ist führend bei der Nutzung der Windenergie und beherbergt rund 20 Prozent der Windenergiekapazität des Landes. Das größte Windenergieprojekt, das 312-MW-Projekt Soma, befindet sich in den Provinzen Manisa und Balikesir.

Der Erfolg der türkischen Windenergiebranche beruht auf der kontinuierlich wachsenden, starken inländischen Lieferkette. Auch viele europäische und internationale Unternehmen haben in der Türkei Produktionsstätten errichtet. Jüngste Daten zeigen, dass 3.580 Unternehmen im türkischen Windenergiesektor tätig und 25.000 Menschen direkt oder indirekt in diesem Sektor beschäftigt sind.

Das Land beherbergt Produktionsstätten von marktführenden Unternehmen wie TPI Composites, Enercon und GRI Renewables. Das amerikanische Unternehmen TPI Composites beispielsweise stellt in zwei Werken in der Region Izmir mit insgesamt rund 4.200 Beschäftigten hochwertige Verbundwerkstoffe her, die für die Rotorblätter von Windkraftanlagen verwendet werden. Von dort aus werden in erster Linie Kunden in Europa, einschließlich des lokalen türkischen Marktes, im Nahen Osten und in Afrika beliefert.

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