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Türkischer Automobilsektor europaweit auf Platz fünf

Die Türkei hat einen leistungsstarken, vielfältigen und wissensbasierten Automobilsektor, der europaweit auf Platz 5, weltweit auf Platz 15 rangiert, und bei der Busproduktion sogar in Europa auf Platz zwei.

(Archivfoto: AA)
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Die Türkei hat einen leistungsstarken, vielfältigen und wissensbasierten Automobilsektor, der europaweit auf Platz 5, weltweit auf Platz 15 rangiert, und bei der Busproduktion sogar in Europa auf Platz zwei.

Gleichzeitig ist das Land an der Kreuzung von Europa, Asien und Afrika ein wichtiger Standort für Automobilmarken aus unterschiedlichsten Weltregionen. 14 Autohersteller – darunter Hyundai, Fiat, Toyota, Honda, Ford, MAN, Renault, Mercedes Benz u.a. – produzierten im Jahr 2018 in der Türkei knapp 1,55 Mio. Autos, wovon etwa 85 Prozent exportiert wurden. Ein Großteil der Exporte ging in die EU und davon wiederum ein signifikanter Teil nach Deutschland.

Mustafa Varank, Industrie- und Technologieminister, ist sich sicher, dass die Attraktivität der Türkei als Industriestandort weiter steigen wird. Er würde es begrüßen, wenn VW ihren Plan, in der Westtürkei eine Produktionsstätte zu bauen, realisieren würde: „Investitionsentscheidungen im Ausland sollten nach wirtschaftlichen Kriterien betätigt werden. Es ist falsch, sich diesbezüglich von politischen Überlegungen leiten zu lassen. Deswegen führen wir keine politischen Gespräche mit der deutschen Regierung. VW wird in der Türkei Automobile herstellen, weil das Unternehmen hier und nicht woanders die nötigen Voraussetzungen für die Realisierung ihrer Gewinnerwartungen vorfindet.“

Mit ihrer Wirtschaftsgröße, wachsenden Mittelschicht und junger Bevölkerung sei die Türkei zudem ein lukrativer Absatzmarkt für europäische Automobilmarken, betont Baran Çelik, Vorsitzender des OIB, Verband der Automobilexporteure. Im Durchschnitt, 60 Prozent der in der Türkei verkauften Automobile sind Importe, größtenteils aus Europa. Daher sollten deutsche Unternehmer ihre Gewinnchancen nicht einer Türkeiskepsis opfern.

„Ich lade unsere deutschen Freunde – Unternehmer, Medienmacher und Entscheidungsträger – dazu ein, sich vor Ort ein eigenes Bild von der Türkei zu machen“, fügt Çelik hinzu.

Mit ihren Produkten, ihrer gut ausgebildeten und motivierten Arbeitskräften und Innovationskraft sind die türkischen Automobilhersteller und -zulieferer ein wichtiger Bestandteil der europäischen Wertschöpfungs- und Produktionskette. Alper Kanca, Vorsitzender des größten türkischen Automobildachverbandes TAYSAD, findet, dass die Kooperationspotenziale der türkischen, deutschen und europäischen Automobilhersteller und -zulieferer noch bei weitem nicht ausgeschöpft sind.

Er wünscht sich mehr Investitionen deutscher Automobilhersteller und -zulieferer in den türkischen Markt, und er liefert – in deutscher Sprache – entsprechende Fakten: „Wir haben in der Türkei ein äußerst wirtschaftsfreundliches Umfeld: gut qualifizierte und motivierte Arbeits- und Führungskräfte, günstige Energiepreise, eine hervorragende geographische Lage, die den Zugang zu zahlreichen Absatz- und Rohstoffmärkten erleichtert. Für VW wird das Land ein zentrales Sprungbrett nach Afrika, in den Mittleren Osten und Zentralasien.“

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