Start Panorama Ausland Kosovo Kosovarischer Imam entlassen: Weil er an Darwins Evolutionstheorie glaubt

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Kosovarischer Imam entlassen: Weil er an Darwins Evolutionstheorie glaubt

Drilon Gashi, ein junger und unkonventioneller Geistlicher der zwei Jahre lang als Imam in der Moschee im Dorf Vitomirica in der kosovarischen Gemeinde Peja/Pec diente, sagte am Donnerstag, dass er von der kosovarischen Islamischen Gemeinschaft entlassen wurde. Grund der Entlassung war seine Aussage, er glaube an die von Charles Darwin entwickelte Evolutionstheorie.

(Foto: Drilon Gashi/Screenshot/Facebook)
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Pristina – Drilon Gashi, ein junger und unkonventioneller Geistlicher, der zwei Jahre lang als Imam in der Moschee im Dorf Vitomirica in der kosovarischen Gemeinde Peja/Pec diente, sagte am Donnerstag, dass er von der kosovarischen Islamischen Gemeinschaft entlassen wurde. Grund der Entlassung war seine Aussage, er glaube an die von Charles Darwin entwickelte Evolutionstheorie.

Wie das Recherchenetzwerk Balkan Insight weiter berichtet, sagte Gashi im Oktober 2018 einem in der kosovarischen Hauptstadt Pristina ansässigen Fernsehsender, dass „die Evolutionstheorie die einzige zeitgenössische Theorie ist, die es geschafft hat, den Stürmen der Zeit zu widerstehen. Die Argumente zeigen also, dass Evolution eine Tatsache ist.“

Gashis Aussage führte dazu, dass er vor fünf Monaten suspendiert und nun entlassen wurde.

„Es ist bewiesen, dass er mit seiner Aussage der islamischen Lehre und Postulaten widerspricht, die auf dem Koran und der Sunna[dem Weg des Propheten] basieren“, sagte die Stellungnahme der Islamischen Gemeinschaft, die von Gashi selbst veröffentlicht wurde. Mit der Aussage habe Gashi „Unzufriedenheit bei Kollegen und Muslimen im ganzen Kosovo hervorgerufen sowie die Interessen der islamischen Gemeinschaft im Kosovo verletzt“, so die vom Leiter der islamischen Gemeinschaft, Naim Ternava, unterzeichnete Stellungnahme weiter.

Gashi kommentierte seine Entlassung und bezeichnete die Entscheidung als „Reinkarnation der Inquisition“ durch die Führung der Islamischen Gemeinschaft.

„Ihre seltsame Begründung besagt, dass ich die koranische und prophetische Tradition gebrochen habe. Aber ich erkläre, dass ich immer versucht habe, die Wahrheit zu vermitteln…. um dem gerechten Weg des Korans treu zu bleiben“, sagte Gashi in einer Erklärung.

(Foto: Drilon Gashi/Screenshot/Facebook)

Er warf der Führung der islamischen Gemeinschaft vor, „nicht rational zu denken“.

„Wenn du mit ihnen [der Islamischen Gemeinschaft] zusammenarbeiten willst, werden sie es dir nicht erlauben, kritisch zu denken oder einen Dialog unter dem Vorwand zu führen, dass du gegen die Prinzipien des Zuhörens und Gehorsams bist“, fügte er hinzu.

Im April dieses Jahres sagte Gashi gegenüber Radio Free Europe, dass er die Unterstützung seiner Gemeinde habe und dass Muslime „den wissenschaftlichen Fakten glauben sollten“.

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