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Schweden
Aus der Partei entlassen: „Weil ich mich nicht kritisch gegenüber Erdogan geäußert habe“

Nach Deutschland, Österreich und den Niederlanden, haben jetzt auch in Schweden Migranten eine Partei gegründet. 

(Foto: AA)
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Göteburg – Ein schwedischer Politiker türkischer Herkunft, der zuvor aus der grün-liberalen Centerpartiet ausgeschlossen wurde, hat eine Migrantenpartei gegründet.

Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu, sagte Mikail Yüksel, dass seine Partei Migranten vertreten werde. Dies sei die erste Partei dieser Art in Schweden. Obwohl er ganz oben auf der Liste der Kandidaten seiner ehemaligen Partei für die Parlamentswahlen eingetragen war, habe man ihn ausgeschlossen, da er sich nicht kritisch zur Türkei oder Präsident Recep Tayyip Erdogan geäußert habe.

„Allerdings wurde ich vor den Wahlen aus der Partei entlassen, weil ich mich nicht kritisch gegenüber der Türkei oder Erdogan geäußert habe“, so Yüksel. In Schweden habe man es in der Politik viel leichter wenn man sich kritisch gegenüber der Türkei äußert. Dies treffe auch für andere europäische Länder wie Deutschland oder Österreich zu. Yüksel habe die Registrierung seiner Partei bei der schwedischen Wahlbehörde bereits angemeldet um an den nächsten Kommunalwahlen teilzunehmen.

„Wir wollen, dass Islamophobie zum Verbrechen erklärt wird. Wir wollen, dass Muslime in der Verfassung als Minderheit anerkannt werden“, sagte Yüksel und gab gleichzeitig die Agenda seiner Partei bekannt. Es seien bereits zahlreiche muslimische Politiker, Akademiker und Aktivisten seiner Partei beigetreten seien.

Nachdem er sein Abitur in der zentralanatolischen Stadt Konya abgeschlossen hatte, zog Yüksel 2001 nach Göteborg und begann in einer Küche zu arbeiten. Daraufhin folgten Jobs als Taxifahrer, Schweißer und Kellner. Nach einem Studium der Department of Political Science an der Universität Göteborg, trat er der Centerpartiet bei, in der er viele Jahre als Mitglied aktiv war und 2017 für die Parlamentswahlen 2018 zum Kandidaten ernannt wurde.