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SU-57: Türkei droht mit Kauf russischer Kampfjets

Wenn die Vereinigten Staaten sich weigern sollten, die F-35 Kampfjets an die Türkei zu liefern, werde Ankara einen Ersatz finden müssen, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Mittwoch. 

(Archivfoto: AA)
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Ankara (nex) – Wenn die Vereinigten Staaten sich weigern sollten, die F-35 Kampfjets an die Türkei zu liefern, werde Ankara einen Ersatz finden müssen, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Mittwoch.

„Es gibt die F-35, aber es gibt auch Flugzeuge, die in Russland hergestellt werden. Wenn wir keine F-35 kaufen können, wird die Türkei ähnliche Flugzeuge aus anderen Ländern kaufen. Und das wird so lange so fortgeführt, bis wir mit der Produktion unserer eigenen Kampfjets der fünften Generation beginnen“, zitiert der türkische Nachrichtensender NTV Cavusoglu.

Washington teilte in der vergangenen Woche mit, die geplante Auslieferung der F-35.Kampfjets an die Türkei vorerst zu stoppen. Solange Ankara nicht auf den Kauf des russischen Luftabwehrsystems S-400 verzichte, würden die Auslieferungen und Aktivitäten rund um die F-35-Jets zunächst ausgesetzt, so das US-Verteidigungsministerium.

„Die Lieferung der S-400 beginnt im Juli. Das System wird installiert und bis Oktober aktiviert“, sagte Ismail Demir, Präsident der türkischen Rüstungsindustrie, dem NTV.

Niemand könne von der Türkei verlangen, auf den Erwerb zu verzichten, sagte auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Dies sei das Hoheitsrecht des Landes.

Ankara entschied sich für das russische System, nachdem die Bundesregierung im August 2015 den Abzug der deutschen Patriot-Abwehrraketen angekündigt hatte.

„Das ist ein richtiger und notwendiger Schritt gegenüber einem NATO-Partner, der mehr und mehr außer Kontrolle gerät“, sagte die damalige Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) mit Bezug auf das Vorgehen der türkischen Armee gegen die Terrororganisation PKK. Linken-Politikerin Sevim Dagdelen forderte damals zudem einen „sofortigen Stopp der deutschen Waffenausfuhr in die Türkei“.

Die Bundeswehr war sei 2013 in der südtürkischen Stadt Kahramanmaras stationiert.

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