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Prof. Dr. Günther: Nachtrag zur Islamkonferenz

Ich hatte zwar an sich in meinem Artikel zur Islamkonferenz gesagt, jedes Wort dazu ist zu viel. Doch angesichts des Nachspiels eine kurze Bemerkung.

(Foto: Ditib-Aachen)
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Von Prof. Dr. Hans-Christian Günther

Ich hatte zwar an sich in meinem Artikel zur Islamkonferenz gesagt, jedes Wort dazu ist zu viel. Doch angesichts des Nachspiels eine kurze Bemerkung.

Sich über gewisse Personen aufzuregen, ist sinnlos. Obszöne Sprache in der öffentlichen Diskussion zu verwenden, unangebracht und kontraproduktiv. Allerdings ist es legitim, sich gegen Unverschämtheit zu wehren – und zwar deutlich. Blutwurst und Alkohol auf einer Islamkonferenz sind unverzeihlich. Antwort darauf als Muslim: rausgehen.

Die Speise- und Getränkeauswahl ist ja auch nur Ausdruck des Klimas, das in der ,Diskussion‘ herrscht: Personen führen das große Wort, die für Mainstreammuslime eine Beleidigung sind. Eine Diskussion mit letzteren auf Augenhöhe findet nicht statt.

Angemessene Antwort: rausgehen und in aller Sachlichkeit und Klarheit deutlich machen: wenn es nur darum geht, den Islam zu beleidigen, wenn deutscher Islam Blutwurstislam mit Ersatz des Quran und der Sunna durch das Grundgesetz in der Auslegung bestimmter Herrschaften ist, wenn es nur Imame vom Niveau gewisser Damen gibt, nein Danke!

Solange es keine sinnvolle und respektvolle Diskussion gibt: lasst uns einfach in Ruhe und wir lassen euch in Ruhe! Und zuletzt: Muslime haben in deutschen Mainstreamparteien, so wie sie derzeit sind, nichts verloren. Die sind noch nicht einmal wählbar. Wortlos austreten.


Dieser Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder und stellt nicht zwingenderweise den Standpunkt von nex24 dar.


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Prof. Dr. Hans-Christian Günther

Geb. am 28.4.1957 in Müllheim / Baden

Professor für klassische Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität. Zahlreiche Publikationen und Gastprofessoren. Lange Aufenthalte in der VR China. Im Bereich der Altertumswissenschaft besonderer Schwerpunkt auf der politischen Dichtung der Augusteer und allgemein der Reflexion antiker Autoren auf ihre gesellschaftliche Stellung und Verantwortung

Seit 2004 Tätigkeit im Bereich des Dialogs der Religionen und Kulturen mit zahlreichen Veröffentlichungen.

Zahlreiche Publikationen und Gastprofessoren. Lange Aufenthalte in der VR China. Im Bereich der Altertumswissenschaft besonderer Schwerpunkt auf der politischen Dichtung der Augusteer und allgemein der Reflexion antiker Autoren auf ihre gesellschaftliche Stellung und Verantwortung Seit 2004 Tätigkeit im Bereich des Dialogs der Religionen und Kulturen mit zahlreichen Veröffentlichungen.

Ausgebildet in Freiburg und Oxford. Stipendiat der DFG und der Alexander von Humboldt -Stiftung. Gerhard Hess Preis der DFG.

Zahlreiche Publikationen (ca. 40 Bücher, u.a. Brill’s Companion to Propertius, Brill’s Companion to Horace) im Bereich der antiken Philosophie und Literatur, der Byzantinistik, Neogräzistik, modernen Literatur und Philosophie, Ethik und Politik. Zahlreiche Versübersetzungen aus dem Lateinischen, Italienischen, Neugriechischen, Georgischen, Japanischen und Chinesischen.

Lehrt regelmäßig in Italien, zahlreiche Gastaufenthalte in der Schweiz, Polen, Georgien, Indonesien, Iran, Seoul, Tokyo und vielen chinesischen Universitäten. Herausgeber mehrerer Buchreihen, im wissenschaftlichen Beirat zahlreicher wissenschaftlichen Zeitschriften.