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China: Regierungskritischer Fotograf Lu Guang verschwunden

Lu Guang ist einer der weltweit führenden Fotografen. Er wurde besonders durch seine schonungslosen Fotos zur Umweltkatastrophe, den unerträglichen sozialen Bedingungen der ärmsten Bevölkerungsschichten oder HIV-Positiven in China bekannt.

(Foto: Screenshot/Youtube)
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Von Prof. Dr. Hans-Christian Günther

Während Zeugenaussagen zu den Verhältnissen in Chinas Konzentrationslagern immer erdrückender werden, und internationale Proteste von allen Seiten ständig zunehmen, baut China seine Umerziehungsmaßnahmen durch KZs nicht nur in Xinjiang massiv aus.

Das Unterdrückungssystem wird immer massiver. Immer mehr Personen in und außerhalb Xinjiangs verschwinden. Wir werden im Folgenden über besonders eklatante Einzelfälle berichten. Hier ein jüngeres Beispiel.

Durch immer neue Propagandatricks ist China inzwischen auch in die Offensive gegangen. Ein oft vorgebrachtes Argument für die Wirksamkeit der sog. Antiterrorkampagne ist die Behauptung, dass Xinjiang inzwischen von jeder Gefahr gewaltsamer Übergriffe befreit sei.

So hat das chinesische Außenministerium darauf verwiesen, dass 130.000.000 Touristen Xinjiang unbeschadet besucht hätten. Einer der Experten für Xinjiang, Adrian Zenz, verweist angelegentlich dieser Äußerung darauf, dass man freilich gegebenenfalls Übergriffen chinesischer Behörden ausgesetzt sein könnte. (Ich würde gar davon ausgehen, dass man mir überhaupt kein Visum ausstellen würde.)

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Jedenfalls ist der weltbekannte und zugleich in den USA und der VR ansässige Fotograf und Träger mehrerer internationaler Preise, Lu Guang, seit seiner Reise in diesem Monat nach Xinjiang verschwunden.

Seine Frau hat den wohlbegründeten Verdacht, dass die chinesischen Behörden ihn auf Nimmerwiedersehen haben verschwinden lassen (welchen Behinderungen Journalisten ausgesetzt sind, ist bekannt). Amnesty International und Human Rights Watch haben seine unverzügliche Freilassung gefordert.

Lu Guang ist einer der weltweit führenden Fotografen. Er wurde besonders durch seine schonungslosen Fotos zur Umweltkatastrophe, den unerträglichen sozialen Bedingungen der ärmsten Bevölkerungsschichten oder HIV-Positiven in China bekannt. Dass Lu Guang Chinas fröhliche Uiguren, dankbar für die mütterliche Fürsorge der kommunistischen Partei, auf seinen Fotos festhält, scheint nicht erwünscht. Das erledigen wohl andere.

Zum Thema

– Kommentar –
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Es ist Zeit, das sich etwas ändert. Und zwar schnell. Ich befürchte, für die Muslime in China wird es zu spät sein. Die Welt hat die Uiguren und ihre Kultur zum Abschuss freigegeben. Die schon fast abgeschlossene Vernichtung der Uiguren wird einmal – wie die Vernichtung der Juden, der Indianer, der australischen Ureinwohner – eine Schande nicht nur für ihre Mörder, sondern auch für die Welt sein, die dabei zugesehen hat, besonders für die Muslime.

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