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Binali Yildirim in Berlin
Deutschland und Türkei wollen Beziehungen verbessern

Nach einer Zeit, in der man vornehmlich übereinander, statt miteinander gesprochen hat und belasteter gegenseitiger Beziehungen, kam der türkische Ministerpräsident Bınalı Yıldırım am heutigen Donnerstag zum Besuch der deutschen Bundeskanzlerin nach Berlin.

(Foto: AA)
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Berlin und Ankara wollen wieder engere Beziehungen und die dazu begonnenen Gespräche fortsetzen

Berlin (nex) – Nach einer Zeit, in der man vornehmlich übereinander, statt miteinander gesprochen hat und belasteter gegenseitiger Beziehungen, kam der türkische Ministerpräsident Bınalı Yıldırım am heutigen Donnerstag zum Besuch der deutschen Bundeskanzlerin nach Berlin. Die gemeinsamen Gespräche standen wohl am ehesten unter dem Motto „eine neue Seite in den gemeinsamen Beziehungen aufschlagen“.

Trotz wohl als verhaltene und nüchterne Töne bei der anschließenden Pressekonferenz zu bezeichnenden Worte von Yıldırım und Merkel, war das eher informelle Treffen wohl doch erfolgreich. Und, auch wenn sich Yıldırım und Merkel heute in Berlin voneinander verabschiedeten, man will weiter miteinander sprechen.

„Der Ministerpräsident und ich haben vereinbart, dass wir unsere Kontakte intensivieren wollen, wenn wir in Deutschland hoffentlich bald eine stabile Regierung haben“, sagte Merkel und fügte hinzu: „Wir wissen, dass unser bilateralen Beziehungen in schwerem Fahrwasser waren und zum Teil auch noch sind, aber wir bemühen uns Schritt für Schritt, die Fälle zu lösen, die dazu geführt haben“.

Das Gespräch sei „nicht nur einfach, sondern auch nützlich“ gewesen. Auch der türkische Ministerpräsident sieht das so und ergänzte auf der gemeinsamen Pressekonferenz:

„Wenn eine Regierung in Deutschland gebildet ist, hoffe ich, dass wir mit den Gesprächen weitermachen, die wir begonnen haben. Und ganz klar und deutlich, die rund drei Millionen Deutsch-Türken in Deutschland, aber auch die in der Türkei lebenden Deutschen sind in jedem Fall eine Garantie für gute Beziehungen. All diese Menschen bilden eine Brücke zwischen den beiden Ländern und ihren Völkern“.

Auch das Jahr 2016 mit dem in der Türkei niedergeschlagenen Putschversuch spielte, nicht nur in dem gemeinsamen Gespräch zwischen Merkel und Yıldırım eine Rolle, sondern Beide gingen darauf auch in ihren Stellungnahmen im Anschluss ein. „Wir haben da schon gesagt, aber wir machen es erneut in aller Klarheit deutlich, wir sind gegen jeden Umsturzversuch in der Türkei“, erklärte Merkel.

Und Yıldırım ergänzte, sollten Vorwürfe gegen die im Rahmen des Putschversuchs Inhaftierten haltlos sein, wird sich die Türkei für die Entlassung der Menschen bereit zeigen. „Genauso wie Deutschland ist die Türkei ein Rechtsstaat“, so Yildirim.

Ferner informierte der türkische Ministerpräsident über die Beweg- und Hintergründe zum türkischen Kampf gegen den Terror, speziell natürlich auch über das Vorgehen der türkischen Streitkräfte gegen den syrischen Ableger der Terrororganisation PKK in der Region der syrischen Stadt Afrin und die Terrormiliz IS (Daesh).

Thomas Bernhard, Christoph Habermann und Susanne Ackermann

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