PKK-Lobby
    Bericht: Britischer Politiker hat Verbindung zu PKK-Lobbynetzwerk

    Die britische Tageszeitung The Times berichtet, dass der Vorsitzende der Hauptoppositionspartei Labour Party in Großbritannien, Jeremy Corbyn, eine Verbindung zu einem Netzwerk hat, das Lobbyarbeit für die PKK betreibt.

    (Symbolfoto: Screenshot)
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    London (nex) – Die britische Tageszeitung The Times berichtet, dass der Vorsitzende der Hauptoppositionspartei Labour Party in Großbritannien, Jeremy Corbyn, eine Verbindung zu einem Netzwerk hat, das Lobbyarbeit für die PKK betreibt. Die Terrororganisation hat am 10. Dezember in Istanbul einen blutigen Anschlag verübt, dem 44 Menschen zum Opfer fielen. Am 17. Dezember starben bei einer vermutlich ebenfalls von der PKK durchgeführten Attacke 14 Menschen.

    „Herr Corbyn und Kate Osamor, die Schatten-Entwicklungsministerin, sind die Anführer der Peace in Kurdistan-Kampagne, die Teil eines in Großbritannien ansässigen und in Verbindung mit der PKK stehenden Netzwerks ist“, heißt es in dem am vergangenen Samstag veröffentlichten Times-Artikel. „Unison, eine der Labour-Partei nahestehende Gewerkschaft, hat ebenfalls eine Verbindung zu dieser Kampagne.“

    In der Meldung wird Corbyn und Osamor vorgeworfen, aktive Mitglieder der Peace in Kurdistan-Gruppe zu sein und „ihre politische Position für die Agenda der Gruppe genutzt zu haben“.

    In der Vergangenheit hatte Corbyn im House of Commons einen Debattenantrag über die Streichung der PKK aus der Liste der Terrororganisationen gestellt. Die Gruppe gilt in Großbritannien seit 2001 als Terrororganisation.

    Osamor habe laut dem Artikel im April an der Veranstaltung „Freiheit für [PKK-Terroranführer] Abdullah Öcalan“, die ebenfalls im House of Commons stattgefunden habe, teilgenommen.

    Der hochrangige Berater der Tony Blair Faith Foundation, Ed Hussain, der mit der Nachrichtenagentur Anadolu über die PKK und ihre Verortung in Großbritannien sprach, wies darauf hin, dass die marxistischen Tendenzen der Terrorgruppe von der politischen Linken unterstützt würden.

    „In unseren Köpfen bedeutet Terror gleich al-Qaida oder IS (Daesh)“, erläuterte Hussain und fügte hinzu: „Unsere allgemeine Vorstellung schließt die PKK als Terrororganisation, die die Türkei, unsere Verbündete, bedroht, nicht mit ein. Die PKK erhält dank ihrer marxistischen Natur von der britischen Linken, einschließlich dem Labour-Chef Jeremy Corbyn, politische Deckung.“

    Die PKK, die von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, hat im Juli 2015 ihren 30-jährigen bewaffneten Kampf gegen die Türkei wiederaufgenommen. Die PKK ist auch in anderen EU-Ländern wie Deutschland, Österreich, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und Griechenland aktiv.

    So wurde Belgien in der jüngsten Vergangenheit von der Türkei wegen ihrer passiven Haltung gegenüber der PKK kritisiert. Im vergangenen August durften Anhänger der Terrororganisation den Jahrestag ihres ersten Anschlags von 1984 feiern. Fünf Monate zuvor wurde die Errichtung von Infozelten vor EU-Gebäuden während eines EU-Türkei-Gipfels genehmigt.