Start Politik Ausland Kurden gegen Terror Türkei: Kurdenstämme verurteilen PKK-Morde

Kurden gegen Terror
Türkei: Kurdenstämme verurteilen PKK-Morde

Jahrhundertealte Stämme, deren Wurzeln sich in den östlichen Provinzen der Türkei befinden, haben am gestrigen Donnerstag die jüngsten Terroranschläge auf Politiker und Zivilisten einstimmig verurteilt.

(Foto: AA)
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Mus (nex) – Jahrhundertealte Stämme, deren Wurzeln sich in den östlichen Provinzen der Türkei befinden, haben am gestrigen Donnerstag die jüngsten Terroranschläge auf Politiker und Zivilisten einstimmig verurteilt.

Vertreter großer Stämme brachten gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu ihre Abscheu zum Ausdruck, die sie den Morden der Terrororganisation PKK gegenüber empfänden.

Giyaseddin Seckin vom Stamm Bidri in der osttürkischen Provinz Mus erklärte, dass jeder Anschlag auf Mitarbeiter einer politischen Partei ohne Unterschiede verurteilt werden müsse.

Die PKK habe, so Seckin weiter, eine marxistisch-leninistische Gesinnung, die den gläubigen Kurden fremd sei.

Nurul Emin Yamac vom Stamm Sason verurteilte ebenfalls die Ermordung von Politikern durch die PKK.

„Sie bringen diejenigen um, die nicht zu ihnen halten“, betonte er und fügte hinzu: „Wir lehnen alle Terrororganisationen ab.“

Yamac zitierte auch eine Stelle aus dem Koran, die besagt, dass [der Islam] Rassismus ablehne. „Alle Menschen sind unsere Geschwister“, betonte er und warf der PKK Rassismus vor.

Turan Suma vom Stamm Bekiran lobte die regierende Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt (AKP): „Wir wollen Frieden. Wir wollen Wohlstand für das Land. Die AKP-Regierung hat in den 13 Jahren Großartiges geleistet.“ Er fügte hinzu:

„Wenn du für jemandes Rechte eintrittst, tötest du dafür nicht andere Menschen“, erklärte er und fügte hinzu, dass die PKK in der Region von fremden Mächten instrumentalisiert werde.

Probleme sollten mit politischen und demokratischen Mitteln gelöst werden, so Suma weiter. Ferzende Aras, ein Würdenträger aus der Zaza-Gemeinde in der Provinz Mus, betonte, dass die Menschen in der Region und die staatlichen Organe aneinander festhalten sollten. Aydin Mustu, der stellvertretende AKP-Vorsitzende im Distrikt Özalp in Van, wurde am 9. Oktober von mutmaßlichen PKK-Terroristen getötet.

Am darauffolgenden Tag wurde der AKP-Vorsitzende im Distrikt Dicle der südosttürkischen Provinz Diyarbakir von PKK-Terroristen erschossen.

Sowohl Diyarbakir als auch Van, die etwa 300 Kilometer voneinander entfernt liegen, sind von den PKK-Anschlägen stark betroffen, die von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird und ihren 30-jährigen Kampf gegen den türkischen Staat im Juli des vergangenen Jahres wiederaufgenommen hat.