Start Ratgeber Kremation Feuerbestattung: Eine bedeutungsvolle Alternative zur traditionellen Bestattung

Kremation
Feuerbestattung: Eine bedeutungsvolle Alternative zur traditionellen Bestattung

Bei einer Feuerbestattung, die auch Kremation genannt wird, wird der Körper eines verstorbenen Menschen in einem sogenannten Krematorium verbrannt.

(Symbolfoto: pixa)
Teilen

Wenn es um Fragen der Bestattung geht, fühlen sich viele Menschen schnell unwohl. Die eigene Sterblichkeit ist leicht vergessen und besonders in jungem Alter erscheint die eigene Bestattung abstrakt.

Verstirbt allerdings plötzlich jemand im unmittelbaren Umfeld, werden diese Fragen im Handumdrehen ganz konkret. Doch wer entscheidet, wenn sich der Verstorbene zu Lebenszeiten nicht über seine eigene Bestattung geäußert hat?

In der Regel sind es die Nahestehenden, die nun die Wahl zwischen der üblichen Bestattung im Grab auf dem Friedhof und bisher noch eher ungewöhnlichen Alternativen wie der Feuerbestattung in Frankfurt haben. Wir erklären, was es damit auf sich hat und warum sich immer mehr Menschen für diese Methode entscheiden.

Der Prozess der Kremation

Bei einer Feuerbestattung, die auch Kremation genannt wird, wird der Körper eines verstorbenen Menschen in einem sogenannten Krematorium verbrannt. Dieser Prozess benötigt sehr hohe Temperaturen, dauert in der Regel um die zwei Stunden und geschieht in einem speziellen Ofen.

Aschereste und Knochenfragmente, die nach der Kremation übrig bleiben, werden dann zu feiner Asche zerkleinert und in der Regel in einer Urne gesammelt. Wo die Urne mit der Asche aufbewahrt werden darf, ist in Deutschland rechtlich festgelegt. Die allgemeine Friedhofspflicht schreibt vor, dass die Urne weder im eigenen Garten vergraben, noch auf dem Kaminsims aufbewahrt werden darf.

Trotzdem gibt es neben der klassischen Lagerung auf dem Friedhof noch zwei weitere zulässige Optionen zum Umgang mit der Asche eines Verstorbenen. Sie kann in einem sogenannten Friedwald unter einem Baum vergraben oder in einem festgelegten Bereich auf See verstreut werden.

Argumente für eine Feuerbestattung

Die Feuerbestattung ist in den letzten Jahren in Deutschland immer beliebter geworden und dementsprechend ist auch das Bewusstsein um sie gewachsen. Trotzdem kennen noch immer nur wenige Menschen die Vorteile dieser Methode.

In der Regel sind damit geringere Kosten zur Grabpflege und des Grabes selbst verbunden, denn die Asche benötigt sehr viel weniger Platz, als der Körper des Verstorbenen in einem Sarg benötigt. Zudem können sich die Angehörigen auch für ein bedeutungsvolles Verstreuen auf See oder das Vergraben im Wald entscheiden. Die letzteren Optionen geben den Hinterbliebenen mehr Freiheit bei der Gestaltung der Abschiedszeremonie.

Argumente gegen eine Feuerbestattung

Auf der anderen Seite wollen sich viele Menschen nach der Beerdigung eines geliebten Menschen weiter mit ihm verbunden fühlen. Deshalb wünschen sie sich oft einen festen Ort, an dem sie den Verstorbenen besuchen können. Ein Grab mit seinem Grabstein und einem kleinen Platz für Blumen kann ein solches Ritual ermöglichen und aktiv beim Abschiednehmen helfen.

Auch eine Urne kann eine solche Möglichkeit schaffen, doch beim Verstreuen der Asche fällt diese Option weg. In mancher Hinsicht ist die Feuerbestattung klimaneutraler, da sie ohne Särge und Grabsteine auskommt. Dafür ist allerdings die Kremation energieintensiv und verursacht schädliche CO2-Emissionen.

Die passende Wahl

Tatsächlich ist eine Feuerbestattung besonders für all diejenigen geeignet, die sich nicht unbedingt nach einer traditionellen Art der Bestattung sehnen. Auch besonders dann, wenn sich die Verbliebenen nicht unbedingt nach einem festen Ort für Trauerbesuche sehnen, kann eine Kremation die richtige Bestattungsform sein.

Ein Mangel an Ressourcen und Finanzen oder fehlender Platz auf dem Friedhof sprechen darüber hinaus auch für eine Feuerbestattung. Vor allem gibt sie den Hinterbliebenen aber die Möglichkeit, ihre Abschiedszeremonie ganz individuell zu gestalten und dabei unabhängig von Bräuchen, Vorgaben des Friedhofs und den Abmessungen des Sarges zu sein. Stattdessen kann die Asche des Verstorbenen auf bedeutungsvolle Art und Weise verstreut werden oder unter einem friedlich wachsenden Baum inmitten eines ruhigen Waldes platziert werden.

Auch interessant

– „Gewaltexzesse“ –
Rassismus in der DDR: Immer noch viele ungeklärte Todesfälle

„Mord verjährt nicht“ und deshalb müssen Gewaltverbrechen mit Todesfolge in der DDR, bei denen rassistische Motive eine Rolle gespielt haben, auch heute noch so lückenlos wie möglich aufgeklärt werden. Das fordert Martin Heger, Professor für Strafrecht an der Berliner Humboldt-Universität.

Rassismus in der DDR: Immer noch viele ungeklärte Todesfälle