Start Panorama Ausland Menschenrechtsverletzungen in Israel Zum 21. Todestag: Welt gedenkt der Friedensaktivistin Rachel Corrie

Menschenrechtsverletzungen in Israel
Zum 21. Todestag: Welt gedenkt der Friedensaktivistin Rachel Corrie

Rachel Corrie starb am 16. März 2003 bei einem friedlichen Protest, als sie das Haus einer palästinensischen Familie vor dem Abriss zu schützen versuchte.

Rachel Corrie (Foto: Privat)
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Olympia – Einundzwanzig Jahre, nachdem ihre Tochter durch eine israelische Planierraupe zu Tode gekommen ist, halten Rachel Corries Eltern die Erinnerung an sie als einen Menschen, der der Welt einen Einblick in die fürsorgliche Natur der US-Amerikaner gegeben hat, aufrecht.

Weltweit wurde am gestrigen Samstag erneut an die amerikanische Friedensaktivistin erinnert.

Rachel Corrie starb am 16. März 2003 bei einem friedlichen Protest, als sie das Haus einer palästinensischen Familie vor dem Abriss zu schützen versuchte. Der israelische Bulldozerfahrer habe sie wiederholt überfahren, so Augenzeugen.

Am Tag ihres Todes befand sich Rachel in der Aktivistengruppe Internationale Solidaritätsbewegung (ISM), die sich gegen Hauszerstörungen in palästinensischen Gebieten wandte.

Rachel kniete vor einer gepanzerten Planierraupe, um das Haus eines Apothekers vor der Zerstörung zu bewahren

„Sie wollte lernen, wie man sich mit Menschen, die tage-, monate-, jahrelang unterdrückt werden, solidarisch zeigen kann“, erklärt ihre Mutter Cindy Corrie.

#RachelCorrie wurde an ihrem Todestag zu einem der Top-Trends auf Twitter.

Die in Olympia, Washington, geborene Corrie widmete ihr Leben den Menschenrechten und war bekannt für ihre Liebe zum Frieden und ihren Einsatz für die Rechte der Palästinenser. Sie enthüllte häufig die Menschenrechtsverletzungen durch Israel in den besetzten palästinensischen Gebieten.

Rachel machte ihren Abschluss an der Capital High School in ihrem Heimatort Olympia und nahm ein Studium in derselben Stadt am Evergreen State College auf, wo sie sich den Olympioniken für Frieden und Solidarität anschloss und schließlich nach Gaza ging.

Die israelische Untersuchung ihres Todes ergab, dass es sich um einen Unfall handelte. Weder die internationale Gemeinschaft noch die Eltern von Corrie haben die israelische Erklärung akzeptiert.

Im Jahr 2005 reichten Corries Eltern eine Zivilklage gegen Israel ein und bekräftigten, dass sie entweder absichtlich getötet worden sei, oder dass die Soldaten kriminelle Fahrlässigkeit gezeigt hätten. Sie verklagten den Staat Israel auf einen symbolischen Schadenersatz von einem US-Dollar.

Ein israelisches Gericht wies die Klage im Jahr 2012 zurück und entschied, dass die israelische Regierung nicht für ihren Tod verantwortlich sei. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch sowie Friedensaktivisten verurteilten die Entscheidung. Corrie ist seither eines der Symbole der palästinensischen Bewegung.

Ein irisches Hilfsschiff, das 2010 nach Gaza auslief, wurde nach Rachel benannt. Ihre Geschichte und die Notlage der Palästinenser wurde in mehreren Dokumentarfilmen aufgezeigt.