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Gaza-Krieg
Israel korrigiert eigene Opferzahlen nach unten

Am gestrigen Freitag gab das israelische Amt für Soziale Sicherheit bekannt, dass am 7. Oktober 2023 nicht 1.400, wie zunächst verkündet, oder 1.200, wie danach nach unten korrigiert worden war, sondern 695 israelische Zivilisten getötet worden seien.

(Archivfoto: AA)
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Tel Aviv – Am gestrigen Freitag gab das israelische Amt für Soziale Sicherheit bekannt, dass am 7. Oktober 2023 nicht 1.400, wie zunächst verkündet, oder 1.200, wie danach nach unten korrigiert worden war, sondern 695 israelische Zivilisten getötet worden seien.

Die Zahl der an diesem Tag getöteten israelischen Sicherheitskräfte betrage 373, heißt es weiter. Somit liegt die Gesamtzahl der getöteten Israelis 1.068. Experten gehen davon aus, dass die Hälfte von ihnen von Israel selbst getötet wurde.

Neu verfügbare israelische Daten widerlegen zudem die Behauptungen Tel Avivs über die angebliche Ermordung von „40 Babys“ durch die Hamas in einer Siedlergemeinde während des  Einmarsches der Hamas in israelisches Gebiet am 7. Oktober.

Die öffentlich zugänglichen Daten wurden von der Nachrichtenagentur AFP auf der Grundlage der israelischen Sozialversicherungsbehörde zusammengestellt, berichtet France 24.

Die endgültige Zahl der Todesopfer des Angriffs belaufe sich nun auf 695 israelische Zivilisten, darunter 36 Kinder, sowie 373 Sicherheitskräfte und 71 Ausländer, also insgesamt 1.139.

Über 18.000 Palästinenser

Als Reaktion auf die Angriffe von Hamas-Kämpfern am 7. Oktober an der südlichen Grenze Israels hat Israel im Gazastreifen ganze Stadtviertel dem Erdboden gleichgemacht, die Versorgung mit Hilfsgütern unterbrochen und eine Boden- und Luftoperation eingeleitet.

Mehr als 18.000 Palästinenser wurden bei den israelischen Angriffen auf das Gebiet getötet – ein Großteil davon Kinder -, und über 49.000 verletzt. Etwa 90 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner des Streifens wurden vertrieben.

Cohen: Israel kann die Hamas nicht besiegen

Laut US-Journalist Dan Cohen könne Israel die Hamas militärisch jedoch nicht besiegen.

„Israel kann die Hamas niemals besiegen, weil sie in erster Linie eine Widerstandsbewegung ist. Sie könnten Sinwar, Deif und Haniyeh töten, und die nächste Generation von Waisenkindern, die zu Männern werden, würde sie ersetzen. Solange es die Besatzung gibt, wird es auch den Widerstand geben“, schreibt Cohen auf X. Bei Ismail Haniyeh, Yahya Sinwar, and El Deif handelt es sich um Führer der Hamas, die auf der Tötungsliste der israelischen Regierung stehen.

„Bilder wie diese sind das beste Rekrutierungsinstrument der Hamas. Israel macht die effektivste Pro-Hamas-Propaganda“, so Cohen weiter unter einem Bild, das durch israelische Soldaten gefangen genommene Palästinenser zeigt.

Israel unter Kritik

Israel gerät für sein radikales Vorgehen in Gaza, bei dem hauptsächlich Zivilisten getötet werden, immer mehr in Kritik. Auch US-Präsident Joe Biden, der sich anfänglich noch solidarisch zeigte, verurteilte die Tötung der vielen Zivilisten.

Biden hat am Dienstag davor gewarnt, dass Israel wegen der „wahllosen Bombardierung“ von Zivilisten in seinem Krieg gegen die Hamas im belagerten Gazastreifen die internationale Unterstützung zu verlieren droht. In seiner Rede bei einer politischen Spendenaktion kritisierte Biden auch das israelische Kabinett.

„Dies ist die konservativste Regierung in der Geschichte Israels“, sagte der Präsident. „Er [Netanjahu] muss diese Regierung ändern. Diese Regierung in Israel macht es uns sehr schwer“.

Israel könne auch nicht gegen einen palästinensischen Staat sein, den israelische Hardliner, auch in Netanjahus Regierung, ablehnen. Dies war die schärfste öffentliche Kritik an Israel seit Beginn des Krieges mit der Hamas.

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